Finanzielle Nachhaltigkeit 1. FC Köln 2022/2023

Eigenkapital 2021
1,5 Mio. Euro (Vorsaison: 14 Mio. Euro)
im Vergleich Mainz 05: 37 Mio. Euro (Vorsaison: 47 Mio. Euro)

Jahresüberschuss 2021:
-18 Mio. Euro (Vorsaison: -25 Mio. Euro)
im Vergleich Mainz 05: -10 Mio Euro (Vorsaison: -2 Mio. Euro)

Weitere Finanzkennzahlen können bei der DFL eingesehen werden. Mit Hilfe dieser lassen sich Leistungskennzahlen ermitteln, die in die Finanz-Bundesliga-Tabelle 2021/2022 einfließen, die auf Meenzer on Tour publiziert werden. Pro Leistungskennzahl ist die jeweilige Platzierung im 18er-Feld der Clubs der Saison 2021/2022 angegeben.

  1. Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital zu Anlagevermögen)
    Je höher der Deckungsgrad, desto besser steht es um die Finanzierung des Clubs.
    0,03 (Platz 15 – Vorsaison Platz 14)
    im Vergleich Mainz 05:
    0,88 (Platz 5 – Vorsaison Platz 5)
  2. Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Bilanzsumme)
    Je höher die Eigenkapitalquote desto mehr finanzielles Engagement bringt der eigene Club auf, sprich desto mehr finanziert sich der Verein selber und desto geringer ist die Chance, dass der Verein pleite geht.
    0,02 (Platz 15 – Vorsaison Platz 13)
    im Vergleich Mainz 05:
    0,51 (Platz 6 – Vorsaison Platz 6)
  3. Eigenkapitalrendite (Jahresüberschuss zu Eigenkapital)
    Die Eigenkapitalrendite klärt, ob es sich für den Club finanziell lohnt, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, sprich, ob das eingesetzte Geld überhaupt Früchte trägt.
    -11,955 (Platz 15 – Vorsaison Platz 14)
    im Vergleich Mainz 05:
    -0,274 (Platz 11- Vorsaison Platz 8)
  4. Umsatzrentabilität (Jahresüberschuss zu Umsatz)
    Die Zahl sagt aus, wieviel Prozent des Umsatzes als Gewinn verbleiben, sprich wie effizient der Club in der Saison gewirtschaftet hat. Das Rohergebnis wurde hierfür mit dem Umsatz gleichgesetzt.
    -0,159 (Platz 14 – Vorsaison Platz 14)
    im Vergleich Mainz 05:
    -0,106 (Platz 13 – Vorsaison Platz 8)
  5. Personalaufwandsquote (Personalaufwand/Umsatz)
    Je niedriger die Personalaufwandsquote, desto besser wirtschaftet der Club.
    0,66 (Platz 17 – Vorsaison Platz 14)
    im Vergleich Mainz 05:
    0,50 (Platz 3 – Vorsaison Platz 4)
  6. Verschuldungsgrad (Fremdkapital zu Eigenkapital)
    Je höher der Verschuldungsgrad ist, desto abhängiger ist das Unternehmen von externen Gläubigern und desto riskanter agiert dieses Unternehmen.
    56,32 (Platz 15– Vorsaison Platz 13)
    im Vergleich Mainz 05:
    0,64 (Platz 4 – Vorsaison Platz 6)

Finanzbundesliga-Abschlusstabelle 2021/2022: Platz 14 (Vorjahr Platz 12)
im Vergleich Mainz 05 Platz 4 (Vorjahr Platz 5)

Im Laufe eines Geschäftsjahres ist das Eigenkapital beim Effzeh um 89 Prozent gesunken. Vergleicht man das Eigenkapital aus 2019, also vor Corona, mit den Zahlen von 2021 so ist es sogar um 96 Prozent gesunken. Das hat kein anderer Club in der ersten Liga hinbekommen. Im Vergleich hat Mainz 05 25 Prozent seines Eigenkapitals zwischen 2019 und 2021 eingebüßt.

Wie so viele Clubs in der Liga hat auch der Effzeh in beiden Pandemiejahren Jahresfehlbeträge generiert. Während Mainz 05 seinen Fehlbetrag zwischen 2020 und 2021 verfünffacht hat (von 2 auf 10 Mio. Euro) hat es der Effzeh zwar geschafft, den Fehlbetrag 2021 im Vergleich zu 2020 zu reduzieren, jedoch liegen die absoluten Werte deutlich über denen der Nullfünfer (-24,7 Mio. Euro bzw. -18,3 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme (Größe des Vereins) konnte der Effzeh in der Pandemie halten und das Rohergebnis sogar um 8 Prozent steigern. Die beiden doch eher positiv wirkenden Zahlen werden komplett konterkariert durch die Personalkosten, die beim Effzeh in den Pandemiejahren komplett durch die Decke gegangen sind. Mit einer Steigerung um 60 Prozent liegt der Effzeh hier auf Platz 2 und damit noch vor den beiden Berliner Clubs, die ja seit Jahren ihren Personaletat nicht im Griff haben. Mainz 05 konnte im selben Zeitraum die Kosten um 1 Prozent senken. Die Personalaufwandsquote ist folglich beim Effzeh trotz kleiner Steigerung des Rohergebnisses aber massiver Steigerung des Personalaufwands um 48 Prozent gestiegen. Damit liegt der Effzeh auf dem vorletzten Platz – sprich das eingesetzte Geld schießt nicht wirklich viel Tore.

Und damit kommen wir zur Verschuldung. Der Verschuldungsgrad hat sich beim Effzeh in der Pandemie verfünfundsechzigfacht! Mainz 05 hingegen hat ihn sogar senken können. Der Effezeh stand 2021 kurz vor einer Überschuldung, da er nur noch 1,5 Mio. Euro Eigenkaptial vorweisen konnte. Schlimmeres konnte wohl gerade noch abgewendet werden, wenn man die Mitgliederversammlung des Effezeh vor einem Monat verfolgt hat, in der von 3 Mio. Euro Eigenkapital zum Bilanzstichtag 30. Juni 2022 gesprochen werden.

So bleibt für Leute, die es mit dem Effzeh halten, die Hoffnung, dass es finanziell in den nächsten Jahren wieder deutlich nach oben geht – sofern der Verein die Personalkosten in den Griff bekommen wird.

Zum Archiv der finanziellen Nachhaltigkeit der Saison 2022/2023:

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