Geduld ist eine Tugend!

Nach den letzten Ergebnissen beginnt es mancherorts zu Rumoren. Alex Schulz erinnert in seiner Fan-Kolumne an das Erreichte und hofft auf Ruhe und Zusammenhalt.

Wir haben eine Mini-Krise. Zumindest ist dies das Fazit nach dem 16. Tabellenplatz in der Bundesliga und einer Reihe verlorener Spiele. Die 3 Punkte in Europa helfen uns beim Kerngeschäft leider nicht weiter.

Unbestritten haben es sich alle anders erhofft. Doch die mangelnde Chancenerarbeitung und -ausbeute lassen den Verein dort stehen, wo er aktuell ist.

„Man sollte halt nicht europäisch spielen!“ und „Der Kader wurde falsch zusammengestellt!“ fassen wohl gut zusammen, was an vielen Stammtischen und auf diversen sozialen Medien aktuell geäußert wird.

OK, den Trainer möchte man auch noch loswerden.

Wirklich niemand, der Mainz 05 kennt, hat doch geglaubt, dass wir die Liga in dieser Saison wieder so aufmischen?! Allen sollte klar gewesen sein, dass es eine Herausforderung für einen kleinen Verein wie Mainz 05 ist. Genug Stimmen fordern seit Jahren, dass man mutiger sein müsse. Mal nicht nur Mittelmaß.

Nun steht Mainz 05 in der Conference League gut da, hat aber ein schweres Pokallos vor der Brust und in der Liga wird man ernst genommen.

Dinge, die in der vergangenen Saison lange Zeit einfach liefen, klappen derzeit nicht mehr. Das Team und allen voran die Trainer suchen nach Lösungen.

Welcher Spieler im Sommer eine Torgarantie mitgebracht hätte, wird man nie herausfinden. Ich erinnere mich an viele große Namen, die woanders plötzlich zu Helden wurden, nachdem sie bei uns kein Scheunentor trafen und im Zweifel die Bank wärmten. Aber auch andersrum.

Wir tanzen noch auf 3 Hochzeiten! Wir alle erleben etwas, was man in Mainz 10 Jahre nicht mehr hatte und wenn immer nur kurze Zeit genießen konnte. Erreicht haben wir das in einer Saison, die aus einer unfassbaren Rückrunde entstand. Fast abgestiegen sind wir mit dem heute noch fast identischen Team  nach Europa marschiert. Gemeinsam. Schulter an Schulter.

Und jetzt? Natürlich darf man kritisieren. Natürlich darf man Entscheidungen hinterfragen. Aber am Ende müssen wir uns auf unsere Stärke besinnen: die Ruhe und den Zusammenhalt!

Noch sind wir weit davon entfernt in Panik verfallen zu müssen und allen, die so vieles richtig gemacht haben, jedwedes Vertrauen abzusprechen.

Gegen Leverkusen ist eine neue Chance. Und auch wenn sie ungenutzt bliebe, hieße es: gemeinsam weiterkämpfen!