Spätlese Freiburg Saison 2025/2026

Auswärts fahren bietet in unserem komplett verplanten Alltag eine Möglichkeit, Unplanmäßiges geschehen zu lassen, überraschend positive Erlebnisse zu sammeln oder auch negative Erfahrungen zu machen. An dieser Stelle berichte ich über meine rein subjektiven Eindrücke rund um die jeweilige Auswärtsfahrt, jeweils mit ein wenig Abstand betrachtet – eine Spätlese eben!

Leerer Mainz-Block kurz nach Abpfiff

01 Hin und weg:

Früher war alles besser? Sicherlich nicht, aber was die Bahnverbindungen zwischen Mainz und Freiburg angeht, auf jeden Fall. Wer sich über Sonntagsspiele um 19.30 Uhr im Breisgau echauffiert, der war sicherlich noch nicht „mitten drin, statt nur dabei“. Also bei den allseits „beliebten“ Montagsspielen, die vom DSF (jetzt Sport1) in der 2. Liga immer um 20.15 Uhr stattfanden.

Sie gab es von 1993 bis 2021 und als Dauergast in der 2. Liga traf es Mainz 05 relativ häufig. Laut KI mussten die 05er 36-mal montags antreten, 3-mal alleine in Freiburg (1997, 2008, 2009). Die letzten beiden Spiele 2008 und 2009 ging es für mich mit der Bahn in den Breisgau. Es war damals überhaupt kein Problem, nach Spielende gegen 22.45 Uhr nach Mainz zurückzufahren. Und 2025? Gibt es keine Bahnverbindung mehr, um nach Spielende um 21.15 Uhr nach Mainz zu gelangen…

Mit dem Rad zum Stadion zu fahren, ist in Freiburg eine gute Idee.

02 (N)immer nuff:

So ließ ich diesmal auch mein Klapprad gleich ganz zu Hause. Vom Hotel am Bahnhof gibt es an Spieltagen Straßenbahnen, die zum neuen Mooswaldstadion fahren. Diese Bahnen haben echten Effzeh-Flair, denn sie sind natürlich komplett überfüllt und halten an jeder regulären Haltestelle. Wer sich über den Busshuttle in Mainz zum Stadion am Europakreisel beschwert, sollte öfter mal nach Freiburg und/oder Köln fahren.

Tageskasse und Abgabestelle direkt am Block

Dass man von der Haltestelle nochmal zehn bis 15 Minuten zu Fuß unterwegs ist, einen großen Bogen zur Straße runter machen muss, um zum eigenen Block zu gelangen…geschenkt.

03 Kon-Trolle

Eine Abgabestelle, die zwar etwas kostet, aber direkt am Block liegt, ist einfach etwas feines . Und eine geöffnete Tageskasse ist mittlerweile der pure Luxus. Der Einlass verlief komplett entspannt und man hatte irgendwie das Gefühl, dass man hier echt Willkommen ist.

Trinkwasserspender im Block

04 Kampf um den Mampf

Dieses Gefühl bestätigt sich spätestens bei einem Schwenk nach links in Richtung der Toiletten. Dort gibt es – wahrscheinlich einmalig in der Liga – einen Trinkwasserspender. Statt wie in Mainz unnötig Dreck zu machen und Getränkekartons für 2 Euro zu verscherbeln, gibt es hier gratis Trinkwasser. Und es wird kein zusätzlicher Müll produziert. Auch das kulinarische Programm ist um Weiten besser als im alten Dreisamstadion. Daher gilt die Floskel „früher war alles besser“ auf jeden Fall nicht für diesen Aspekt des Stadionbesuchs.

05 Käfighaltung

Viele von uns sind im Laufe des Freitags erst aus Rumänien nach Hause gekommen. Und am Sonntagmittag ging es schon wieder nach Süden. Tore gab es zur Genüge zu sehen. Leider fielen sie auf der „falschen“ Seite. Wenigstens egalisierte der Sportclub nicht das legendäre 5:0 vor 20 Jahren am Bruchweg. Es löste damals eine Aufbruchstimmung in der ersten Bundesliga-Saison von Mainz 05 aus, an deren Ende damals Klassenerhalt stand.

Abmarsch direkt zum Abpfiff aus dem Block

Nach dem Abpfiff leerte sich der Block so schnell, wie ich es noch nie erlebt hatte. Was für eine Tragik, dass dies das letzte Spiel von Bo II als Trainer sein sollte. Er, der jedes Mal vor dem Anpfiff auf den Block zuraste, stand nun nachkicks vor dem leeren Block. Was für ein Unterschied zum letzten Spiel von Bo I im Berliner Olympiastadion. Damals blickte man gemeinsam ratlos in das Stadionrund. Statt Ratlosigkeit dominierte an diesem Abend in Freiburg Selbstironie. Denn wir fahr’n zu Mainz 05, weil wir alle einen an der Waffel ha’m. So und nicht anders!

Fazit: Der Jahrgang 2025/2026 zeigt, dass wir alle einen an der Waffel ha’m!

Rot-weiße Grüße,

Christoph – Meenzer on Tour