Spätlese Siegelbach Pokalfinale Saison 2023/2024

Auswärts fahren bietet in unserem komplett verplanten Alltag eine Möglichkeit, Unplanmäßiges geschehen zu lassen, überraschend positive Erlebnisse zu sammeln oder auch negative Erfahrungen zu machen. An dieser Stelle berichte ich über meine rein subjektiven Eindrücke rund um die jeweilige Auswärtsfahrt, jeweils mit ein wenig Abstand betrachtet – eine Spätlese eben!

01 Hin und weg
02 (N)immer nuff
03 Kon-Trolle
04 Kampf um den Mampf
05 Käfighaltung

Südwestpokal-Siegerinnen des 1. FSV Mainz 05

01 Hin und weg:

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze – vorallem in der Bundesrepublik Deutschland. Denn unterhalb des DFB-Pokals werden Verbandspokale ausgespielt. Mainz 05 gehört zum Südwest-Fußballverband, der natürlich nicht deckungsgleich mit dem Land Rheinland-Pfalz ist. Es gibt 16 Bundesländer, aber 21 Fußballverbände. Nur wenn das Gebiet eines Verbandes sich mit dem eines Bundeslands deckt, spricht man von einem Länderpokal, den es in Rheinland-Pfalz nicht gibt, denn auch der Fußballverband Rheinland, der seinen Sitz in Koblenz hat, gehört zu unserem Bundesland. Sitz unseres Verbands ist weder Mainz noch Kaiserslautern, sondern Edenkoben.

Mit dem Klapprad durch Speyer

Am diesjährigen Verbandspokal haben insgesamt 21 Teams teilgenommen mit einer Qualifikationsrunde im November und ab April drei Runden, einem Halbfinale und einem Finale, das nun an Fronleichnam in Berghausen bei Speyer stattfand. Statt möglichen fünf Spielen bis zum Finale mussten die 05erinnen nur ein Spiel gegen Wörrstadt am Ostermontag austragen, um ins Finale zu gelangen, da an Christi Himmelfahrt, das Team der Wormatia keine Elf zusammenbekam und damit das Spiel am grünen Tisch zugunsten der 05erinnen entschieden wurde.

02 (N)immer nuff:

Es gibt in unserem Südwestdeutschen Fußballverband Orte, die ich in meinem Leben noch nicht gehört habe. Römerberg gehört dazu, Berghausen ebenfalls. Ersterer wurde als Finalort angegeben, letzterer war der Ortsname des austragenden Vereins. Berghausen ist einer der drei Ortsteile von Römerberg, das wiederum Teil der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen ist. Nun gut, liest sich alles kompliziert, aber eigentlich kommt man mit der Bahn relativ einfach zum Finale der 05erinnen gegen Siegelbach. Von Mainz zum Beispiel mit dem Regionalexpress oder der S6 bis nach Ludwigshafen und dann weiter mit der S3 bis nach Berghausen. Soweit die Theorie. In der Praxis machen einem Kinder und kurzfristiger Personalausfall fast einen Strich durch die Rechnung. Denn die Türen in der S-Bahn sind sensibel – so sensibel, dass sie auf das permanente Drücken von Kinderhand während der Fahrt mit Totalverweigerung in Form einer Türstörung reagieren. Diese ereilte mich in Ludwighafen-Hauptbahnhof, so dass ich die S3 nach Berghausen verpasste und erstmal bis Ludwigshafen-Mitte weiterfuhr. Dort stellte ich etwas angenervt fest, dass die zwei folgenden S-Bahnen am Feiertag wegen kurzfristigen Personalausfalls gestrichen waren. Gut, dass ich das Klapprad dabei hatte und so ging es nach 90 Minuten „Sightseeing“ in Ludwigshafen in einem extra kurzen und dafür doppelt so gut gefüllten RE nach Speyer, das ich eigentlich statt Ludwigshafen besuchen wollte. Für einen Schnappschuss am Dom reichte die Zeit noch. Ich muss schon sagen, dass der Speyrer Dom schon sehr schön ist. Er ist sogar älter als der Mainzer Dom und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. 1025 hatte Kaiser Konrad II die Idee, hier die größte Kirche des Abendlandes zu errichten. Nach 37 Jahren Bauzeit war der Dom fertig – gut Ding will in Deutschland Weile haben, gilt also schon länger. Nach vier Kilometern Radfahren war schließlich auch der Sportplatz des FV Berghausen in Römerberg erreicht.

Blick auf den „Gästeblock“ des Sportplatzes in Berghausen

03 Kon-Trolle

Das Kassieren übernahmen Siegelbacher*innen und 05er*innen gemeinsam. Erstmals seit dem DFB-Pokalspiel gegen Duisburg gab es mal wieder Security, die sich später aber als Platzwart herausstellte. Die 4 Euro Eintritt waren wie immer fair und weit mehr als angemessen.

Rosé-Schorle – eines von unzähligen Kaltgetränken, die kredenzt wurden

04 Kampf um den Mampf

Kuchen ist im Frauenfußball des Südwestens Trumpf. Es wurde wieder einiges kredenzt. Auch beim Getränkeangebot blieb wohl kaum ein Wunsch offen. Die Rosé-Schorle war wohl der größte Hit – die 0,7 Liter Sprudelflasche für 70 Cent fand ich selbst ziemlich attraktiv. Damit konnte ich meine Getränkereserven für den Heimweg im etwaigen Bahn-Chaos, das allerdings ausfiel, wieder auffrischen konnte.

05 Käfighaltung

Der Platz war mehr Kleeblattwiese als Rasen. Und die 05erinnen waren als Meisterinnen der Regionalliga bereits für die erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert, unabhängig, wie das Spiel ausgehen würde. Was tun? Trainer Yamashita brachte viele Spielerinnen, die nicht zur etablierten Stammelf gehörten. Trotzdem liefen einige Garantinnen auf, die die Meisterschaft bereits drei Spieltage vor Saisonende fix machten. Sarah Khalifa verletzte sich auf dem holprigen Grün derart ohne Fremdeinwirkung, dass sie vom Platz getragen werden musste. Später humpelte sie auf Krücken wieder zum Team zurück. Hoffentlich ist es nichts Ernstes – aber, ob sie die Aufstiegsspiele wird absolvieren können, bleibt sicherlich ungewiss.

Es hatte von außen den Anschein, dass die 20 Frauen auf dem Platz, mit Ausnahme der Torhüterinnen, mit den Verhältnissen ein Problem hatten. Denn die Partie war komplett zerfahren. Lediglich Finja Weiß schienen die Kleeblätter nichts auszumachen und sie machte bereits in der regulären Spielzeit ein starkes Spiel. Torhüterin Ann-Christin Schäfer zeigte einige klasse Paraden. Somit ging es in die Verlängerung, in der Finja Weiß den Treffer des Tages erzielte. Damit holten sich die 05erinnen nach der Meisterschaft nun das Double mit dem Pokal.   Was für ein starker Auftritt der 05erinnen in dieser Saison bisher. Es bleibt zu hoffen, dass Sarah Khalifa bald wieder gesund wird und sich keine Spielerin mehr im letzten Spiel am heutigen Sonntag wieder gegen Siegelbach verletzen wird.

Finja Weiß inmitten der 05erinnen Jubeltraube nach ihrem Tor des Tages

Fazit: Der Pokal-Jahrgang 2023/2024 endete so wie er begonnen hatte – mit dem Klapprad durch eine wunderschöne Stadt – Erfurt oder Speyer – Hauptsache ein 1:0 für die 05erinnen.

Rot-weiße Grüße,

Christoph

Spätlese TuS Wörrstadt Saison 2023/2024

Auswärts fahren bietet in unserem komplett verplanten Alltag eine Möglichkeit, Unplanmäßiges geschehen zu lassen, überraschend positive Erlebnisse zu sammeln oder auch negative Erfahrungen zu machen. An dieser Stelle berichte ich über meine rein subjektiven Eindrücke rund um die jeweilige Auswärtsfahrt, jeweils mit ein wenig Abstand betrachtet – eine Spätlese eben!

01 Hin und weg
02 (N)immer nuff
03 Kon-Trolle
04 Kampf um den Mampf
05 Käfighaltung

„Meisterinnen müssen Aufsteigen“-Banner im Gästebereich

01 Hin und weg:

Für das letzte Auswärtsspiel der Mainz-05-Frauen in der Regionalliga Südwest der aktuellen Saison ging es wieder nach Rheinhessen, wo auch alles am ersten Spieltag begann. Damals war es sehr leicht, von Mainz nach Ober-Olm zu radeln. Die Radtour diesmal nach Wörrstadt war doch etwas länger, aber allen zu empfehlen, die mit dem Drahtesel mal einen netten Trip vor die Tore der Goldenen Stadt unternehmen wollen. Von Laubenheim ging es nach Süden nach Bodenheim und dann gen Südwesten immer auf einer stillgelegten Bahnlinie leicht begann bis nach Selzen. Weiter über nette Radwege und Köngernheim, Undenheim und Gabsheim war dann nach zirka 30 Kilometern Wörrstadt erreicht.

02 (N)immer nuff:

Während bei Mainz 05 der Frauenfußball nur ein kurzes Intermezzo in den 1970er Jahren war, ist die Saison vor 50 Jahren bei der TuS Wörrstadt sicherlich das bisherige Highlight schlechthin für den Verein gewesen. Schließlich gewann das Frauenteam die deutsche Fußballmeisterschaft als erstes Team in Deutschland überhaupt. Im Teilnehmerfeld waren auch Vereine wie Werder Bremen und der FC Bayern München. Gespielt wurde in 4 Vierergruppen, wobei nur der Gruppensieger weiterkam. Die Bayern-Frauen wurden nur zweite in ihrer Gruppe, die Werder-Frauen sogar letzte. Die Frauen aus Wörrstadt gewannen ihre Gruppe, in der die NSG Oberst Schiel Frankfurt, Preußen Krefeld und der FC Germania Untergrombach alle besiegt wurden und am Ende ein närrisches Torverhältnis von 11:1 stand. Das Halbfinale gewannen die Wörrstädterinnen gegen die Frauen des Bonner SC und das Finale wurde am 8. September 1974 im Mainzer Bruchwegstadion ausgetragen. 8 Jahre vor der Deutschen Amateurmeisterschaft 1982, die der FSV holte, wurde hier also schon mal ein Team Deutscher Meister. Vor 3800 Zuschauenden gewann Wörrstadt mit 4:0 gegen Eintracht Erle. Schiedsrichter war ein gewisser Walter Eschweiler, den manche von uns noch kennen – etwa durch seinen Purzelbaum bei der WM im Männerfußball 1982.

Mit dem Rad ging es durch das schöne Rheinhessen nach Wörrstadt

Es war somit schon eine schöne Geschichte, bei so einem Traditionsverein im Frauenfußball vorbeizuschauen und die Regionalliga-Auswärtsfahrten (für diese Saison) zu beenden.

03 Kon-Trolle

Das Kassenhäuschen bestand aus einem Tisch und einem kleinen Kässchen. Anders als damals am Bruchweg waren letzten Sonntag nur vielleicht 100 Zuschauende gekommen und somit hatte der Kassenwart auch Zeit für ein kleines Schwätzchen über damals 1974. Heute müssen die Wörrstädterinnen bangen, nicht in die viertklassige Verbandsliga abzusteigen. Was für ein dramatischer Niedergang, der allerdings leider ein Trend ist. Außer der SGS Essen spielt in der 1. Liga im Frauenfußball kein reiner Frauenfußball-Verein mehr, oder ein Verein, bei dem der Frauenfußball dominiert.

Ankunft am Kunstrasenplatz

04 Kampf um den Mampf

Für das leibliche Wohl wurde an diesem Nachmittag gut gesorgt. Es gab Brezeln und Kuchen und auch diverse Kaltgetränke. Allerdings hatte der Verein nicht damit gerechnet, dass so viele 05er*innen ihr Team in der Fremde unterstützen. So war der Biervorrat bereits in der Halbzeit aufgebraucht. Später wurden dann von irgendwoher Radler-Stubbies besorgt, so dass auch in der zweiten Halbzeit durstige Kehlen gestillt wurden.

An diesem Tag gab es sehr viel zu Feiern für die 05erinnen

05 Käfighaltung

Die Entwicklung des Frauenfußballs bei Mainz 05 auf dem Platz und außerhalb des Platzes in dieser Saison ist wirklich beeindruckend. Die 05erinnen zogen ihr Ding durch, obwohl sie bereits als Meisterinnen feststanden und sich eigentlich auf das Finale im Verbandspokal, das heute stattfindet, und die Aufstiegsspiele hätten konzentrieren können. Aber das ist Fairplay, auch dieses Spiel seriös anzugehen und einen Kantersieg einzufahren. Die anderen Teams im Tabellenkeller wie Ober-Olm werden es den 05erinnen sicherlich danken. Neben dem kleinen „Mainz 05 Frauen“-Banner, was kurz nach der Winterpause als Pendant zum großen Banner entstand und sogar schon im Stadion am Europakreisel beim Köln-Spiel hing, wurde das „Meisterinnen müssen aufsteigen“ Banner fixiert. Schließlich müssen die 05erinnen gegen die Frauen des VfL Bochum im Juni in zwei Entscheidungsspielen den Startplatz in der nächsten Zweitligasaison unter sich ausmachen. Auch die Bochumerinnen sind bereits Meisterinnen und hätten es wie die 05erinnen verdient, aufzusteigen.

Insgesamt schossen die 05erinnen 13 Tore, davon Cecilia Way 5 Stück, Sarah Khalifa, die erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, deren 3. Die ihr Comeback feiernde Kapitänin Heiðrún Sigurðardóttir schoss gleich mal zwei Tore – was für ein Einstand! Ersatz-Kapitänin Ebru Uzungüney, Maja Pageler und Michelle Reifenberg trugen sich jeweils mit einem Tor in Liste der Schützinnen ein.

Nachkicks gab es zur Humba von einigen mitgereisten Fans noch eine Runde Capri-Sonne aus der Kühlbox für das Team, das diese Honorierung ihrer starken Leistung während der gesamten Saison gerne entgegennahm. So klang das letzte Liga-Auswärtsspiel sehr fein aus. 

Nach dem Abpfiff in Wörrstadt mit einer spendierten Runde Capri Sonne durch die Fans des FSV

Fazit: Der Jahrgang 2023/2024 endete so wie er begonnen hatte – mit einer Radtour durch Rheinhessen zu einem Zu-Null-Auswärtssieg der 05erinnen.

Rot-weiße Grüße,

Christoph

Spätlese SC Freiburg Saison 2023/2024

Auswärts fahren bietet in unserem komplett verplanten Alltag eine Möglichkeit, Unplanmäßiges geschehen zu lassen, überraschend positive Erlebnisse zu sammeln oder auch negative Erfahrungen zu machen. An dieser Stelle berichte ich über meine rein subjektiven Eindrücke rund um die jeweilige Auswärtsfahrt, jeweils mit ein wenig Abstand betrachtet – eine Spätlese eben!

01 Hin und weg
02 (N)immer nuff
03 Kon-Trolle
04 Kampf um den Mampf
05 Käfighaltung

„Weiterkämpfen, weiterkämpfen“ Rufe nach dem Abpfiff in Freiburg

01 Hin und weg:

Wenn der Spielplan im Sommer vor einer Saison veröffentlicht wird, dann geht der Blick für mich natürlich erstmal auf den Fastnachts-Termin, denn leider spielen wir seit gefühlt 100 Jahren immer am Fastnachtswochenende auswärts. Da ist es schon wichtig zu wissen, wohin die Reise in der fünften Jahreszeit womöglich geht. Danach geht mein Blick aber auch direkt in den April und Mai, da in diesen Monaten normalerweise mit einem halbwegs angenehmen Wetter zu rechnen ist. Schließlich ist Fußball in unseren Breiten eigentlich Wintersport und zwischen Oktober und März ist es meist alles andere als angenehm 90+X Minuten im Gästeblock zu verharren. Dementsprechend zufrieden war ich eigentlich mit Freiburg auswärts am 20./21. April. Nun ja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So fanden die Heimspiele gegen Darmstadt und Hoffenheim schon fast bei sommerlichen Temperaturen statt, wohingegen uns Freiburg letzten Sonntag mit Schneestürmen und einem „Winterwonderland“ auf den Spitzen des Schwarzwalds begrüßte.

02 (N)immer nuff:

In der letzten Saison hatte ich das Mooswald-Stadion, die neue Spielstätte des SC, bereits besucht, so dass es diesmal nur für das Klapprad, das im ICE problemlos gratis mitgenommen werden konnte, ein neuer Ground war. In fremden Städten merke ich oft, was für eine semi-tolle Fahrradstadt Mainz doch ist. Sind es zum Beispiel in Berlin die großzügigen Radwege, für die eine Fahrbahn weichen musste – könnte man zum Beispiel ja auch mal auf der Kaiserstraße machen – oder in Bochum die strikte Trennung von Rad-, Skater- (!) und Fußgängerwegen am See – könnte man zum Beispiel am Rheinufer machen – so ist es in Freiburg der „Grüne Pfeil“ für Radfahrende, die rechts abbiegen möchten. Das könnte man in Mainz wohl relativ einfach an vielen Ecken machen und es nicht mit irgendeiner mehr oder weniger nachvollziehbaren Begründung ablehnen. Aber der Wille scheint irgendwie in unserem Städtchen nicht da zu sein – da diskutiert man lieber monatelang über Radfahr-Piktogramme auf den Fahrbahnen. Provinzposse olé!

Der „Grüne Pfeil“ für rechtsabbiegende Radfahrende in Freiburgs Straßen

03 Kon-Trolle

Im Dreisamstadion war manches ziemlich schlecht. Die Sicht aus dem Gästeblock sowieso, das alkoholfreie Bier für viele ebenso, aber lange Schlangen am Einlass habe ich selbst bei unserem ersten Erstligaspiel 2004 nicht erlebt. Der Gästeblock im Mooswaldstadion am Sonntagabend war nur zu etwa zwei Dritteln gefüllt und trotzdem bildeten sich bereits 90 Minuten vor Anpfiff endlos lange Schlangen. So etwas hatte ich ehrlich gesagt von Freiburg nicht erwartet und bei 05-Auswärtsspielen eigentlich seit der Kloppo-Zeit nicht mehr erlebt. Wenigstens war es durch die große Menschenansammlung kuschelig warm – denn bei Temperaturen wenige Grad über dem Gefrierpunkt war der Sonntagsausflug doch sehr frisch gewesen. Lag e womöglich an den tatsächlich noch existierenden Tickets aus Papier, die man sich bei Mainz 05 gratis an den Fantreff liefern lassen kann, ohne eine Versandgebühr zu zahlen? Natürlich nicht…

04 Kampf um den Mampf

Komischerweise gab es bei der Verpflegung keine Schlangen. Das lag sicherlich nicht am Preis- oder Qualitätsniveau. Gutedel-Wein bekommt man in einem Stadion schließlich nur hier in Südbaden. Klar hätte es mehr Auswahl an fleischlosen Gerichten geben können, aber wenn man schon die Wahl zwischen Pommes und Brezeln hat, fühlt man sich als Fan der pflanzenbasierten Kost ja schon fast wie im Paradies.

Choreo vor dem Anpfiff im Gästeblock

05 Käfighaltung

Warum sich fast 34 000 Menschen sonntags abends zwischen Schwarzwald und Rhein treffen „mussten“, um sich ein Spiel zweier Mannschaften anzuschauen, die am Donnerstag vorher nicht international gespielt haben, weiß leider nur die DFL. Nun könnte man das damit begründen, dass Freiburg schließlich über die Winterpause hinweg tatsächlich noch in der Europa League aktiv war und es hätte ja gut sein können, dass sie auch noch im April international dabei gewesen wären. Aber warum sich dieser Quatsch zwei Wochen später auf der Schwäbischen Alb wiederholen wird, das kann dann wohl tatsächlich niemand mehr mit Logik begründen – oder spielt Heidenheim in irgendeinem der unzähligen europäischen Wettbewerbe, bei denen man so langsam den Überblick verliert?

Egal, die Choreo im Stehbereich sah sehr schick aus – man selbst hat es erst nachkicks irgendwann gesehen, da das rote Banner zu einer kompletten Sichtbehinderung der oberen Reihen im Stehblock für ein paar Minuten führte. Das nimmt man aber doch gerne in Kauf, um die Botschaft, mit der nicht zu zückenden weißen Fahne rüberzubringen. Die 05er nahmen die Botschaft wörtlich und ließen auch nach dem Rückstand die Köpfe nicht hängen und schafften ein verdientes Remis.

Daher war das Pfandbechersammeln der Szene für Choreos mehr als gerechtfertigt. Toll wäre es, wenn nicht nur auf Social Media die beeindruckenden Bilder der Choreo geliked werden, sondern auch bei den nächsten Spielen zum Beispiel mit der Becherspende die Choreo-Kasse aufgefüllt werden kann, damit solche Aktionen auch in Zukunft initiiert werden können.

Nach dem Abpfiff in Freiburg

 Fazit: Der Jahrgang 2023/2024 zeigt, der April macht, was er will – zum Beispiel aus Gutedel Eiswein sonntags halb acht zur fanfreundlichen Anstoßzeit.

Rot-weiße Grüße,

Christoph