In Teil 1 der Finanzen der Bundesliga-Clubs ging es um die „Steine bzw. Beine“ eines Vereins. Außerdem ging es um die Frage, wieviel Geld der eigene Club mitbringt (oder sich durch Investoren mitbringen lässt), um Bundesliga spielen zu können. Aus den beiden Finanzkennzahlen Eigenkapital und Anlagevermögen hat sich die Leistungskennzahl Anlagendeckungsgrad ermitteln lassen. Sie ist das erste von vier Kriterien aus der die „Finanz-Bundesliga-Tabelle“ ermittelt wird. Im zweiten Teil der Finanzen der Bundesliga-Clubs geht es um die Eigenkapitalquote.
Hier geht es zu: Teil 1 Teil 3 (22. Juli 2025) Teil 4 (23. Juli 2025) Teil 5 (24. Juli 2025)
2. Die Eigenkapitalquote (Eigenkapital zu Bilanzsumme)
Je höher die Eigenkapitalquote desto mehr finanzielles Engagement bringt der eigene Club auf, sprich desto mehr finanziert sich der Verein selber und desto geringer ist die Chance, dass der Verein pleite geht. Das sind die Rücklagen, die von den Clubs in Bezug auf die Pandemie gefordert wurden, um Krisenzeiten länger als ein paar Wochen durchzustehen. Um die Eigenkapitalquote zu berechnen, muss zunächst die Bilanzsumme erklärt werden. Sie wird jährlich von der DFL im Rahmen der Finanzkennzahlen publiziert.
Die Bilanzsumme
Um die „Größe“ der Clubs miteinander zu vergleichen eignet sich die Bilanzsumme ganz gut. Sie zeigt das Gesamtvermögen eines Unternehmens auf. Gleichzeitig aber auch das Gesamtkapital, das notwendig ist, um den Laden am Laufen zu halten. Das Verhältnis der Clubs untereinander, das sich aus dem finanziellen Gebaren der Vorjahre herleitet, ist auch interessant zu betrachten.
Club
Mio. Euro
Index
Vorjahr
2019 in Mio. Euro
1.
FC Bayern München
1033
117
1.
732
2.
RB Leipzig
633
133
3.
313
3.
Borussia Dortmund
590
115
2,
500
4.
Bayer Leverkusen
362
102
4.
306
5.
VfL Wolfsburg
294
144
6.
252
6.
VfB Stuttgart
285
154
8.
121
7.
Eintracht Frankfurt
245
159
9.
200
8.
TSG Hoffenheim
238
105
5.
275
9.
Borussia Mönchengladbac
193
99
7.
242
10.
SC Freiburg
189
127
10.
104
11.
Hamburger SV
158
136
neu
168
12.
Union Berlin
139
144
12.
42
13.
FC Augsburg
134
119
11,
147
14.
Werder Bremen
102
178
16.
76
15.
1. FC Köln
92
100
13.
95
16.
FC St. Pauli
64
103
15.
61
17.
1. FSV Mainz 05
64
94
14.
100
18.
1. FC Heidenheim
47
123
19.
39
19.
VfL Bochum
37
87
18.
24
20.
Holstein Kiel
19
140
20.
23
Bilanzsummen-Tabelle Geschäftsjahr 2024 – Quelle DFL
Analyse der Bilanzsumme
Der größte Verein (FC Bayern München) ist 55-mal größer als der kleinste Verein (Holstein Kiel). Letztes Mal war er noch 63-mal größer. Der FC Bayern ist noch fast 50 Prozent größer, wie die neue Nummer 2 RB Leipzig.
Am stärksten gewachsen ist diesmal Werder Bremen (78 Prozent), dem Investor sei Dank, gefolgt von Eintracht Frankfurt (59 Prozent), dem Gewinn sei Dank. Auch einem Investor hat der VfB Stuttgart sein Wachstum (54 Prozent) zu verdanken. Im Vergleich zu vor der Pandemie hat sich der VfB mehr als verdoppelt. Es folgt Union Berlin (44 Prozent), das in jedem Jahr seit 2019 massiv gewachsen ist – seit 2019 um 600 Prozent! Der VfL Wolfsburg ist ebenfalls um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.
Ebenfalls stark gewachsen sind der Hamburger SV (40 Prozent) und Holstein Kiel (36 Prozent). Beide Clubs haben ihre einstige Größe vor der Pandemie aber noch nicht erreicht.
RB Leipzig ist bilanzsummenmäßig gesehen nun der zweitgrößte Club hinter dem FC Bayern und hat damit Borussia Dortmund von Platz 2 verdrängt. RB ist um 33 Prozent gewachsen. Die Bilanzsumme hat sich seit der Zeit vor der Pandemie verdoppelt. Der BVB ist „nur“ im Vergleich zum Vorjahr nur um 15 Prozent gewachsen und im Vergleich zu vor der Pandemie ebenfalls „nur“ um 18 Prozent.
Permanent, auch während der Pandemie, ist der SC Freiburg am wachsen – im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent – im Vergleich zu vor der Pandemie um 82 Prozent.
Moderates Wachstum zum Vorjahr haben der 1. FC Heidenheim (23 Prozent), der FC Augsburg (19 Prozent), der FC Bayern München (17 Prozent) und Borussia Dortmund (15 Prozent) zu verzeichnen. Mit Ausnahme des FC Augsburg (-9 Prozent), sind die drei anderen Clubs im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie gewachsen.
Zu einem geringen Wachstum im Vergleich zum Vorjahr kam es bei der TSG Hoffenheim (5 Prozent). Damit ist der Club noch um 14 Prozent kleiner als vor der Pandemie.
Beim FC St. Pauli (3 Prozent) und bei Bayer 04 Leverkusen (2 Prozent) kam es im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zu einem geringen Wachstum. Beide Clubs sind im Vergleich zu vor der Pandemie moderat gewachsen.
Keine große Veränderung gab es im Vergleich zum Vorjahr beim 1. FC Köln (-0,01 Prozent), im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie sind es ca. 3 Prozent.
Leicht geschrumpft ist Borussia Mönchengladbach (-1 Prozent). Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie ist der Club allerdings um 20 Prozent geschrumpft.
Etwas stärker geschrumpft ist der 1. FSV Mainz 05 (-6 Prozent). Der Club ist nur noch zwei Drittel so groß, wie vor der Pandemie.
Die größte Schrumpfung musste der VfL Bochum verkraften (-13 Prozent). Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie ist der Club allerdings um 56 Prozent gewachsen.
Erklärung der Bilanzsumme
Groß bedeutet nicht stark, solide oder solvent. Wenn das so einfach zu ermitteln wäre, dann könnte man sich die Analyse der Kennzahlen mit KPIs auch sparen. Daher ist die Berechnung der Eigenkapitalquote (EQ) wichtig, um zu ermitteln, wie nachhaltig die Größe der Clubs finanziert ist. In Deutschlands Unternehmen liegt die EQ bei 20 bis 25 Prozent. Bei einem Wert von über 20 % ist die Eigenkapitalquote in Ordnung. Bei einem Wert über 30 % wird von einer gesunden Eigenkapitalquote gesprochen und der Club ist auch in Krisen abgesichert. Folglich wäre ein Lizenzierungskriterium, eine EQ von mindestens 20 Prozent vorzuhalten. Dies wäre eine weitere Möglichkeit, finanzielle Nachhaltigkeit und damit Financial FairPlay den Clubs vorzuschreiben.
Die beste Eigenkapitalquote im Geschäftsjahr 2024 konnte der SC Freiburg erzielen
Die Eigenkapitalquoten-Tabelle 2024
Club
Eigenkapital- quote 2024
Vorjahr
Eigenkapitalquote 2019
1.
SC Freiburg
80%
2.
80%
2.
TSG Hoffenheim
71%
1.
81%
3.
Borussia Dortmund
55%
6.
71%
4.
Bayer 04 Leverkusen
55%
4.
66%
5.
FC Bayern München
55%
3.
68%
6.
1. FSV Mainz 05
52%
5.
50%
7.
FC Augsburg
35%
8.
39%
8.
Hamburger SV
29%
neu
25%
9.
1. FC Köln
28%
13.
41%
10.
VfL Wolfsburg
26%
15.
12%
11.
Borussia Mönchengladbach
25%
11.
43%
12.
VfB Stuttgart
24%
16.
38%
13.
Werder Bremen
22%
20.
14%
14.
RB Leipzig
22%
10.
40%
15.
Eintracht Frankfurt
21%
14.
34%
16.
Holstein Kiel
15%
7.
35%
17.
VfL Bochum
11%
12.
12%
18.
FC St. Pauli
5%
17.
23%
19.
1. FC Heidenheim
5%
18.
5%
20.
Union Berlin
2%
19.
-22%
Eigenkapitalquote-Tabelle 2024 – Quelle Meenzer-on-Tour.de
Eigenkaptialquote – Definition
Die Eigenkapitialquote setzt das Eigenkapital ins Verhältnis zum Gesamtkapital, das gleichzeitig die Bilanzsumme ist. Die Eigenkapitalquote gibt über die finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit eines Clubs Auskunft.
Bedeutung der Eigenkapitalquote
15 Clubs haben mittlerweile eine gesunde Eigenkapitalquote (EQ). Das sind im Vergleich zum Vorjahr 3 Clubs mehr und zum Vorvorjahr 7 Clubs mehr. Immer mehr Clubs scheinen die Pandemie finanziell überwunden zu haben.
Wie beim Anlagendeckungsgrad dominiert Baden die Liga. Allerdings ist die EQ beim SC Freiburg von 74 auf 80 Prozent gestiegen, bei der TSG Hoffenheim von 87 auf 71 Prozent gesunken. Das ist für die TSG der schlechteste Wert überhaupt, seitdem die Zahlen 2019 erstmals publiziert wurden.
Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen, der FC Bayern München und der 1. FSV Mainz 05 haben ebenfalls sehr gute EQ. Während sie bei den Bayern während der Pandemie mit um die 70 Prozent noch wesentlich besser war, liegt sie bei den drei anderen Clubs mehr oder weniger seit Jahren in diesem guten Bereich.
Der FC Augsburg hat mit 35 Prozent auch weiterhin eine sehr gute EQ – nur ist diese so niedrig wie noch nie. Während beim Hamburger SV die EQ zum Vorjahr mit 29 Prozent fast unverändert ist, verbessert der 1. FC Köln seine EQ von Jahr zu Jahr und liegt jetzt bei guten 28 Prozent. 2021 lag sie noch bei 2 Prozent!
Wundersame Dinge passieren beim VfL Wolfsburg, der Eigenkapitalerhöhung sei Dank. Die EQ liegt jetzt bei guten 26 Prozent. Vor der Pandemie lag sie noch bei 12 Prozent und im Vorjahr bei 15 Prozent.
Umgekehrt läuft es bei Borussia Mönchengladbach. Dort lag die EQ vor der Pandemie noch bei sehr guten 43 Prozent. Sie fällt von Jahr zu Jahr auf immer noch gute 25 Prozent.
Ebenfalls wundersame Dinge passieren beim VfB Stuttgart, der vor der Pandemie eine EQ von sehr guten 38 Prozent hat. Dann ging es bis auf 6 Prozent im Vorjahr runter. Nun ist sie von 6 Prozent auf gute 24 Prozent gestiegen – den Investoren sei Dank.
Das Wunder von der Weser ist die Entwicklung der EQ bei Werder Bremen. Vor der Pandemie lag sie bei nicht ganz so guten 14 Prozent. Dann schlitterte der Club in die Überschuldung. Zuletzt lag sie bei minus 31 Prozent. Dem Investor sei Dank liegt die EQ jetzt bei guten 22 Prozent.
Ebenfalls bei 22 Prozent liegt die EQ jetzt bei RB Leipzig. 2018 lag sie noch 11 Prozent. Dann wurde massiv das Eigenkapital von außen gestärkt und sie schoss auf 40 Prozent hoch. Nun geht sie Jahr für Jahr wieder runter.
Bei Eintracht Frankfurt lag die EQ vor der Pandemie bei sehr guten 34 Prozent. In der Pandemie und den Jahren danach ging sie bis auf nicht ganz so gute 16 Prozent runter. Nun ist sie wieder bei vergleichsweise guten 21 Prozent angekommen.
Einen massive Senkung der EQ gab es bei Holstein Kiel im Vergleich zum Vorjahr: von extrem guten 51 Prozent auf nicht so gute 15 Prozent. So schlecht lag sie noch nie, seit dem die Zahlen ab 2018 veröffentlich wurden.
Eine Berg- und Talfahrt erlebt die EQ beim VfL Bochum. Vor der Pandemie lag sie bei nicht so guten 12 Prozent, dann war der Club kurz überschuldet und schaffte den Turnaround mit einer EQ im Vorjahr von 22 Prozent. Jetzt liegt sie wieder bei nicht so guten 11 Prozent.
Beim FC St. Pauli ging es mit der EQ in der Pandemie rapide bergab. Von 23 Prozent 2019 auf 5 Prozent im Vorjahr. Diesen Wert erreichte sie auch dieses Mal.
Traditionell niedrig ist die EQ beim 1. FC Heidenheim – egal ob Pandemie oder nicht. Vor der Pandemie 5 Prozent, jetzt auch 5 Prozent.
Union Berlin war lange überschuldet und konnte die mageren 2 Prozent EQ auch dieses Jahr erreichen.
Fazit zum KPI Eigenkapitalquote
15 Clubs haben mittlerweile eine gute bis sehr gute EQ.
Der 1. FSV Mainz 05, der Hamburger SV, der VfL Wolfsburg, Werder Bremen und Union Berlin konnten ihr EQ im Vergleich zu vor der Pandemie verbessern – auf sehr verschiedenem Niveau, schließlich waren Werder und Union zwischenzeitlich überschuldet.
In Teil 3 der Finanz-Bundesliga-Tabelle 2025 wird es um die Personalaufwandsquote gehen.
Interessieren Dich die Finanzen der Bundesliga-Clubs? Wenn ja, dann bist Du hier genau richtig. Mit Hilfe von Finanzkennzahlen der Bundesliga-Vereine, die die DFL öffentlich verfügbar macht, lassen sich finanzielle Entwicklungen der Clubs erkennen. So ist es möglich, zu analysieren, wie finanziell nachhaltig Vereine wirtschaften, welche Vereine finanziell gut aufgestellt sind, welche Clubs finanziell eher Verbesserungspotential haben und wie FinancialFairplay gelebt wird.
Hier geht es demnächst zu: Teil 2 Teil 3 (22. Juli 2025) Teil 4 (23. Juli 2025) Teil 5 Abschlusstabelle (24. Juli 2025)
Im Mai 2019 veröffentlichte die Deutsche Fußball Liga (DFL) erstmals die Finanzkennzahlen der Bundesliga-Vereine. Dies geht zurück auf den Beschluss der Mitgliederversammlung Ende 2018. So war es 2019 erstmals möglich, eine „Finanz-Bundesliga-Tabelle 2019“ zu erstellen. Ferner lässt sich erkennen, welche Vereine finanziell nachhaltig agieren.
Basis sind Finanzkennzahlen, die die DFL pro Verein veröffentlicht hat. Mit Hilfe von Leistungskennzahlen, so genannten „Key Performance Indicators“, kurz KPIs, analysiere ich diese Finanzkennzahlen und ermittele seit 2019 jährlich die Finanz-Bundesliga-Tabelle.
Daraus ergaben sich für die einzelnen Vereine viele interessante Ergebnisse:
Da sie sich untereinander in einem Wettbewerb befinden, war es bereits 2019 extrem spannend zu sehen, wie es tatsächlich um „Financial Fairplay“ bestellt ist.
2020 wurde es noch interessanter, weil es möglich war, Veränderungen im Vergleich zum vorangegangen Geschäftsjahr (2019 zu 2018) zu ermitteln .
2021 war das erste Jahr, in dem alle Vereine finanziell von der Pandemie betroffen waren (Geschäftsjahr 2020).
2022(Geschäftsjahr 2021) war das Jahr, in dem teilweise Zuschauende wieder im Stadion zugelassen waren.
2023 (Geschäftsfahr 2022) war das Jahr, in dem sich langsam der Gechäftsbetrieb in der Bundesliga nach der Pandemie wieder normalisierte.
2024 (Geschäftsjahr 2023) konnten erstmals nach der Pandemie wieder komplett die Zahlen gut verglichen werden.
Vergleichbarkeit der Vereine
Um die Vereine besser vergleichen zu können, sind in der Finanz-Bundesliga-Tabelle 2025 alle Erstliga-Clubs der Saison 2024/2025 und der Saison 2025/2026 vertreten. Allerdings bilanzieren Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach, der VfB Stuttgart und der 1.FC Heidenheim zum 31. Dezember. Eintracht Frankfurt hatte 2023 ihre Bilanz umgestellt, so dass das Geschäftsjahr der SGE jetzt zum 30. Juni statt zum 31. Dezember endet.
Im Bilanzzeitraum 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 spielten der FC. St. Pauli, Holstein Kiel und der diesjährige Aufsteiger Hamburger SV in der 2. Liga.
Die Analyse wird in verschiedene Bereiche unterteilt:
Einführung und der Key Performance Indicators (KPIs)
Ich habe die folgenden von der DFL veröffentlichten Finanzkennzahlen genutzt:
Daraus habe ich die folgenden Leistungskennzahlen hergeleitet:
Anlagendeckungsgrad
Eigenkapitalquote
Personalaufwandsquote
Verschuldungsgrad
Anmerkung in eigener Sache: Unter den Lesenden dieses Blogs gibt es sicherlich versierte „Bilanzbuchhalter*innen“. Ziel dieser Finanz-Bundesliga ist es nicht, für 20 Vereine wasserdichte Finanzgutachten zu erstellen. Vielmehr soll sie Fußballfans dazu dienen, sich ein grobes Bild des eigenen Vereins in Bezug auf die langfristige finanzielle Situation zu machen – im Vergleich zu Konkurrenten genauso wie zum Vorjahr. Wie bei vielen anderen Fan-Aktionen auch, ist dieser Artikel in der Freizeit entstanden, ohne finanzielle oder sonstige Kompensation. Eine noch detaillierte Aufstellung hätte den zeitlichen Aufwand deutlich gesprengt.
Um auf einen Blick eine bessere Vergleichbarkeit zu bekommen, habe ich 2025 (Geschäftsjahr 2024) den Index zum Vorjahr und die Platzierung zum Vorjahr angegeben. Ein Indexwert von 110 entspricht demnach einem Anstieg von 10% gegenüber dem Wert der Referenzperiode, also 2024 (Geschäftsjahr 2023).
1. Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital zu Anlagevermögen)
Je höher der Deckungsgrad, desto besser steht es um die Finanzierung des Clubs.
Das Eigenkapital
Definition: Kapital, das den Clubs gehört. Es handelt sich um den Teil, den die Clubs selbst aufbringen, um den Spielbetrieb durchzuführen.
Erstmals seit der Veröffentlichung der Finanzkennzahlen ist kein Club der 1. Liga überschuldet. Sprich jeder Club hat ein positives Eigenkapital und finanziert wenigstens einen kleinen Teil seiner Aktivitäten selbst.
Club
Mio. Euro
Index
Vorjahr
2019 in Mio. Euro
1.
FC Bayern München
571
106
1.
497
2.
Borussia Dortmund
327
116
2,
355
3.
Bayer 04 Leverksuen
201
100
3,
201
4.
TSG Hoffenheim
170
86
4.
223
5.
SC Freiburg
152
137
6.
83
6.
RB Leipzig
137
99
5.
126
7.
VfL Wolfsburg
76
247
10.
31
8.
VfB Stuttgart
68
577
14.
46
9.
Eintracht Frankfurt
52
210
11.
68
10.
Borussia Mönchengladbach
49
95
8.
103
11.
FC Augsburg
47
86
7.
58
12.
Hamburger SV
45
128
neu
41
13.
1. FSV Mainz 05
34
88
9.
50
14.
1. FC Köln
26
166
13.
39
15.
Werder Bremen
22
N/A
20.
11
16.
VfL Bochum
4
45
15.
3
17.
FC St. Pauli
3
106
17.
14
18.
Union Berlin
3
163
18.
-9
19.
Holstein Kiel
3
40
16.
8
20.
1. FC Heidenheim
2
141
19.
2
Eigenkapital-Tabelle Geschäftsjahr 2024 – Quelle DFL
Die überschuldeten Clubs in der Historie
Die überschuldeten Clubs in der Historie (negatives Eigenkapital) seit der Publikation der Finanzkennzahlen durch die DFL:
2018:
Hertha BSC Berlin
SC Paderborn
Union Berlin
2019:
Union Berlin
Arminia Bielefeld
FC Schalke 04
2020:
Union Berlin
Arminia Bielefeld
Werder Bremen
Schalke 04
VfL Bochum1
2021:
Union Berlin
VfL Bochum
Arminia Bielefeld2
Werder Bremen3
Schalke 043
2022:
Union Berlin
Werder Bremen1
Schalke 041
2023:
Werder Bremen
Schalke 044
2024: kein Club
1: Aufsteiger; 2: Arminia Bielefeld ist 2022 nicht mehr in der Liste enthalten, da der Club 2022 abstiegen ist. Das Eigenkapital ist allerdings weiterhin negativ; 3: Absteiger, 4: der FC Schalke 04 ist 2024 nicht mehr in der Liste enthalten, da der Club 2023 abgestiegen ist. Das Eigenkapital ist allerdings weiterhin negativ.
In der 2. Liga gibt es 2024 nach wie vor überschuldetet Clubs, die teilweise aus der 1. Liga im Laufe der Jahre abgestiegen sind:
Hertha BSC: -23 Mio. Euro
Arminia Bielefeld: -4 Mio. Euro
SV Elversberg: -4 Mio. Euro
1. FC Nürnberg: -7 Mio. Euro
FC Schalke 04: -104 Mio. Euro
Eigenkapital-Entwicklung vom Geschäftsjahr 2023 zu 2024
Holstein Kiel (2,4 Mio. Euro) und der 1. FSV Mainz 05 (1,0 Mio. Euro) haben wie im Vorjahr Investitionszuschüsse (wahrscheinlich für das jeweilige Stadion) erhalten, die man dem Eigenkapital zurechnen kann. Ich habe diese Zuschüsse weggelassen, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erzielen.
RB Leipzig hat seit 2022 keine Zuschüsse mehr erhalten. 2018 Jahr war dieser Zuschuss bei RBL größer als damals das eigentliche Eigenkapital in Höhe von 27 Mio. Euro. 2019 fanden sich in der Bilanz von RBL 100 Mio. Euro mehr Eigenkapital, die vermutlich vom Brausekonzern stammen. Seit 2020 ist das Eigenkapital wieder „normal“ gewachsen (zwischen 0,3 Mio. und 6 Mio Euro). 2024 ist es um 1% gesunken.
Auch beim VfL Wolfsburg ist das Eigenkapital massiv gestiegen. Seit der ersten Publikation der Finanzkennzahlen 2019 war es immer unverändert. Selbst Corona konnte dem Eigenkapital des VfL nichts anhaben, obwohl es in fast allen Clubs eine Eigenkapitalvernichtung gab. Der Grund warum es sich zwischen 2019 und 2023 nie verändert hatte liegt am VW-Konzern, der die regelmäßigen Fehlbeträge immer ausgeglichen und die wenigen Gewinne jährlich immer eingestrichen hat. In 2024 ist es nun von 31 Mio. Euro auf 76 Mio. Euro gestiegen. Die 45 Mio. Euro stammen aus dem VW-Konzern, der trotz wirtschaftlicher Krise noch mehr Geld in den VfL Wolfsburg stecken möchte.
Der 1. FC Köln steigert weiterhin sein Eigenkapital in großen Schritten von 16 Mio. Euro auf 26 Mio. Euro (66 Prozent Steigerung). Das ist hauptsächlich auf die 12 Mio. Euro Gewinn zurückzuführen.
Union Berlin, hat im Geschäftsjahr 2022/2023 erstmals seit der Veröffentlichung der Zahlen im Jahr 2019 die Überschuldung beendet. 2023/2024 ist das Eigenkapital um 63% auf sehr niedrigem Niveau gesteigert worden.
Auf sehr geringem Niveau von um die 2 Mio. Euro hat auch der 1. FC Heidenheim sein Eigenkapital um 41 Prozent steigern können.
Prozentual wie absolut konnte der SC Freiburg sein Eigenkapital sehr gut steigern: von 111 Mio. Euro auf 152 Mio. Euro (37 Prozent). Damit gelang dem Club im siebten Jahr in Folge eine Steigerung, trotz Pandemie und ohne Investor.
Auch der Hamburger SV konnte eine gute Steigerung in Höhe von 28 Prozent hinlegen: von 35 Mio. Euro auf 45 Mio. Euro – in der 2. Liga.
Moderate bis gute Steigerungen des Eigenkapitals haben Borussia Dortmund (16 Prozent), der FC Bayern München und der FC St. Pauli (beide 6 Prozent) hinbekommen.
Aus dem negativen Eigenkapital bei Werder Bremen (-18 Mio. Euro 2023) ist positives Eigenkapital in Höhe von 22 Mio. Euro 2024 entstanden. Dieser Betrag von 40 Mio. Euro entspricht exakt dem Betrag, den acht Investoren in Werder Bremen Anfang 2024 gesteckt haben.
Leichte Rückgänge (5 Prozent) beim Eigenkapital hat Borussia Mönchengladbach zu verzeichnen. Relativ hohe Rückgänge beim Eigenkapital haben die TSG Hoffenheim und der FC Augsburg (jeweils -14%), sowie der 1. FSV Mainz 05 (-12 Prozent) zu verzeichnen.
Ihr Eigenkapital mehr als halbiert haben Holstein Kiel (-60 Prozent) und der VfL Bochum (-55 Prozent), die beiden Absteiger am Ende der Saison 2024/2025.
Die Ausnahme Bayer 04 Leverkusen
Keine Veränderungen gab es wie jedes Jahr bei Bayer 04 Leverkusen, da es bei der Werkself egal ist, wie sie wirtschaftet, da am Ende alles durch den Pharmariesen ausgeglichen wird. Damit ist das Prinzip ähnlich wie in Wolfsburg. Allerdings erwirtschaftet Leverkusen in der Regel einen Gewinn, der in den Konzern abfließt. Auch 2024 flossen so 3 Mio. Euro ab.
Fazit: Erstmals seit der Pandemie konnten viele Clubs ihr Eigenkapital durch Gewinne steigern. Die Zahl der Clubs mit Investoren steigt jedes Jahr, jetzt auch in Bremen und verstärkt in Stuttgart. Mittlerweile gibt es keinen überschuldeten Club mehr in der 1. Liga und die Clubs, deren Eigenkapital prozentual am meisten gesunken ist, stiegen im Mai 2025 ab.
Entwicklung des Eigenkapitals von 2019 zu 2024
Da die Pandemie 2024 in allen Bilanzen der Clubs verarbeitet ist, lohnt sich ein Vergleich zum Geschäftsjahr 2019. Es war die letzte Periode, in der alle Clubs von Corona verschont waren.
Das Eigenkapital im Vergleich zu 2019 konnten bereits einige Clubs steigern. Herauszuheben ist hier der SC Freiburg, der sein Eigenkapital jedes Jahr trotz Pandemie steigern konnte und insgesamt eine Steigerung in Höhe von 83 Prozent verzeichnen konnte. Der VfL Wolfsburg (147 Prozent), Werder Bremen (112 Prozent) und der VfB Stuttgart (47 Prozent) konnten das Eigenkapital teilweise prozentual noch weiter steigern. Allerdings nur mit Hilfe von Eigentümern in Wolfsburg oder Investoren. Werder Bremen hatte zwischenzeitlich von 2020 bis 2023 negatives Eigenkapital und war überschuldet.
Der VfL Bochum konnte sein Eigenkapital trotz zwischenzeitlicher Überschuldung um 42 Prozent steigern – ohne Investor. Dem 1. FC Heidenheim gelang eine Steigerung um 22 Prozent auf sehr niedrigem Niveau.
Dem FC Bayern München (15 Prozent), dem Hamburger SV und RB Leipzig (jeweils 9 Prozent) gelangen moderate Steigerungen.
Ein im Vergleich zu vor der Pandemie geringeres Eigenkapital müssen bis auf eine Ausnahme alle anderen Clubs noch hinnehmen. Vergleichsweis klein ist die Differenz bei Borussia Dortmund (8 Prozent),
Große Differenzen weisen der FC Augsburg (19 Prozent), die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt (jeweils 24 Prozent), der 1. FSV Mainz 05 (32 Prozent), der 1. FC Köln (33 Prozent), Borussia Mönchengladbach (53 Prozent), Holstein Kiel (65 Prozent) und der FC St. Pauli (76 Prozent) auf.
Lediglich Bayer 04 Leverkusen hat ein unverändertes Eigenkapital vorzuweisen.
Das Anlagevermögen
Definition: Das Anlagevermögen bezeichnet die so genannten Steine eines Vereins, sprich diese sollen dem Verein dauerhaft dazu dienen, den Spielbetrieb durchzuführen. Als Steine des Vereins gelten auch die Beine des Vereins, sprich der Wert der Spieler*innen.
Club
Mio. Euro
Index
Vorjahr
2019 in Mio. Euro
1.
FC Bayern München
545
116
1.
465
2.
RB Leipzig
425
115
2.
241
3.
Borussia Dortmund
392
108
3.
369
4.
Bayer 04 Leverkusen
241
94
4.
254
5.
VfL Wolfsburg
201
144
6.
137
6.
VfB Stuttgart
179
152
8.
109
7.
Eintracht Frankfurt
153
149
9.
106
8.
TSG Hoffenheim
150
114
7.
122
9.
Borussia Mönchengladbach
145
91
5.
203
10.
Hamburger SV
108
118
neu
124
11.
Union Berlin
104
169
12.
32
12.
FC Augsburg
82
96
10.
83
13.
SC Freiburg
62
99
11.
37
14.
1. FC Köln
58
106
13.
69
15.
FC St. Pauli
42
99
14.
47
16.
1. FC Heidenheim
31
114
17.
30
17.
1. FSV Mainz 05
30
96
16.
63
18.
Werder Bremen
28
137
18.
48
19.
VfL Bochum
20
106
19.
17
20.
Holstein Kiel
13
133
20.
9
Anlagevermögen-Tabelle 2024 – Quelle DFL
Starker Anstieg bei sechs Clubs
Auch 2024 ist das Anlagevermögen bei Union Berlin extrem stark angestiegen (69 Prozent). Beim VfB Stuttgart (52 Prozent), bei Eintracht Frankfurt (49 Prozent), dem VfL Wolfsburg (44 Prozent), Werder Bremen (37 Prozent) und Holstein Kiel (33 Prozent) kam es auch zu großen prozentualen Steigerungen.
Moderate Steigerungen legten der Hamburger SV (18 Prozent), der FC Bayern München (16 Prozent), RB Leipzig (15 Prozent), die TSG Hoffenheim und der 1. FC Heidenheim (beide 14 Prozent) hin.
Zu leichten Steigerungen kam es bei Borussia Dortmund (8 Prozent), dem 1. FC Köln und dem VfL Bochum (beide 6 Prozent).
Leichte Verluste bei fünf Clubs
Leichte Verluste im Anlagevermögen mussten FC St. Pauli und der SC Freiburg (jeweils 1 Prozent), der 1. FSV Mainz 05 und der FC Augsburg (jeweils 4 Prozent) und Bayer 04 Leverkusen (6 Prozent) hinnehmen.
Schlusslicht ist Borussia Mönchengladbach mit 9 Prozent Reduzierung des Anlagevermögens.
Fazit: Das zweite Jahr in Folge ist das Anlagevermögen nach der Pandemie nicht mehr stark gesunken. Die Zahlen fallen im Vergleich zum Vorjahr noch moderater aus.
Entwicklung des Anlagevermögens 2019 bis 2024
Auch beim Anlagevermögen lohnt ein Blick auf die Zeit vor der Pandemie.
Im Vergleich zu 2019 hat Union Berlin sein Anlagevermögen um 222 Prozent gesteigert. So einen Sprung hat kein anderer Club hingelegt. Die zeigt die Wachstumsambitionen in Köpenick.
Große Steigerungen haben RB Leipzig (76 Prozent), der SC Freiburg (67 Prozent), der VfB Stuttgart (64 Prozent), der VfL Wolfsburg (47 Prozent), Eintracht Frankfurt (44 Prozent), und Holstein Kiel (39 Prozent) zu verzeichnen.
Moderate Steigerungen gab es bei der TSG Hoffenheim (24 Prozent), dem VfL Bochum (19 Prozent) und dem FC Bayern München (17 Prozent).
Geringe Steigerungen konnten Borussia Dortmund (6 Prozent) und der 1. FC Heidenheim (1 Prozent) verbuchen.
Geringe Reduzierungen des Anlagevermögens gab es beim FC Augsburg (1 Prozent), Bayer 04 Leverkusen (5 Prozent) und dem FC St. Pauli (10 Prozent).
Beim Hamburger SV (12 Prozent) und beim 1. FC Köln (15 Prozent) gab es größere Reduzierungen.
Massive Reduzierungen gab es bei Borussia Mönchengladbach (28 Prozent), Werder Bremen (42 Prozent) und dem Schlusslicht 1. FSV Mainz 05 (52 Prozent).
Der Anlagendeckungsgrad (AD)
Der AD zeigt an, inwieweit das Anlagevermögen durch das Eigenkapital gedeckt ist, sprich inwieweit die Mannschaft eigenfinanziert ist und somit unter FinancialFairplay-Bedingungen finanziert wird. Ein AD von 50% bedeutet, dass das Anlagevermögen zu 50% mit Eigenkapital gedeckt ist. Damit finanzielle Stabilität gewährleistet ist, sollte der AD zwischen 60 und 100% liegen. Ein AD von mindestens 60% könnte beispielsweise ein Lizenzierungskriterium der DFL in Bezug auf finanzielle Nachhaltigkeit sein. Dieses würden demnach nur sieben von 20 Clubs erfüllen. Im Jahr zuvor waren es noch acht von 20 Clubs. 2019, im letzten Jahr vor der Pandemie, waren es noch 11 Clubs. Daran erkennt man die finanzielle Schieflage vieler Clubs.
Der SC Freiburg hat den besten Anlagendeckungsgrad im Geschäftsjahr 2024
Die Anlagendeckungsgrad-Tabelle 2024
Club
Anlagen- deckungsgrad
Vorjahr
Anlagendeckungsgrad 2019
1.
SC Freiburg
245%
1.
224 %
2.
TSG Hoffenheim
113 %
2.
183 %
3.
1. FSV Mainz 05
111 %
3.
79 %
4.
FC Bayern München
105 %
4.
107 %
5.
Borussia Dortmund
83 %
6.
96 %
6.
Bayer 04 Leverkusen
83 %
5.
79 %
7.
Werder Bremen
79 %
20.
22 %
8.
FC Augsburg
57 %
8.
70 %
9.
1. FC Köln
45 %
13.
56 %
10.
Hamburger SV
42 %
neu
33 %
11.
VfL Wolfsburg
38 %
15.
23 %
12.
VfB Stuttgart
38 %
16.
42 %
13.
Eintracht Frankfurt
34 %
14.
64 %
14.
Borussia Mönchengladbach
34 %
12.
51 %
15.
RB Leipzig
32 %
11.
52 %
16.
Holstein Kiel
22 %
7.
87 %
17.
VfL Bochum
20 %
9.
17 %
18.
FC St. Pauli
8 %
17.
30 %
19.
1. FC Heidenheim
7 %
18.
6 %
20.
Union Berlin
3 %
19.
-28 %
Anlagendeckungsgrad-Tabelle Geschäftsjahr 2024 – Quelle Meenzer-on-Tour.de
Baden dominiert seit der Einführung der Finanz-Bundesliga 2019 diese Tabelle. Sowohl der SC Freiburg als auch die TSG Hoffenheim haben einen Deckungsgrad weit über 1 – d.h. die Steine und Beine sind also mehr als vollkommen selbst finanziert. Gleiches gilt wieder für den 1. FSV Mainz 05, der seit drei Jahren einen Anlagendeckungsgrad über 1 verzeichnet. Vor der Pandemie lag dieser noch deutlich darunter. Kontinuierlich über 1 liegt der Anlagendeckungsgrad beim FC Bayern München.
Diemal haben auch Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen und Werder Bremen einen Anlagendeckungsgrad von über 60 Prozent, was als finanziell nachhaltig gilt. Während beim BVB und bei Bayer der Anlagendeckungsgrad durchweg über 60 Prozent lag, war er bei Werder die letzten vier Jahre negativ, da der Club überschuldet war. Hier sieht man, was die Investorenspritze bewegt hat.
Der Anlagendeckungsgrad des FC Augsburg liegt erstmals unter 60 Prozent. Vor und während der Pandemie hat der Clubs die 60 Prozent nie gerissen. Der 1. FC Köln hat die Talsohle durchschritten. Vor der Pandemie lag der Anlagendeckungsgrad bei 56 Prozent, in der Pandemie ist er auf 3 Prozent gesunken. Jetzt steht der Club mit 45 Prozent vergleichsweise gut da.
Der Hamburger SV hatte vor der Pandemie einen Anlagendeckungsgrad von 33 Prozent in der 2. Liga. Jetzt liegt er bei 42 Prozent. Durch die Eigenkapitalspritze hat der VfL Wolfsburg seinen Anlagendeckungsgrad, der immer bei zirka 25 Prozent lag, auf 38 Prozent steigern können.
Auch beim VfB Stuttgart gab es durch die Pandemie einen starken Rückgang des Anlagendeckungsgrads von 42 Prozent 2019 auf 10 Prozent 2023. Er liegt mittlerweile wieder bei 38 Prozent. Ein ähnliches Szenario spielt sich bei Eintracht Frankfurt ab. Vor der Pandemie existierte ein guter Anlagendeckungsgrad von 64 Prozent. Dieser sackte auf 24 Prozent 2023 ab. Er liegt jetzt bei 34 Prozent, fast halb so hoch wie vor der Pandemie.
Sowohl bei Borussia Mönchengladbach als auch bei RB Leipzig sinkt der Anlagendeckungsgrad mehr oder weniger über die Jahre – jeweils von 51 bzw. 52 Prozent auf nunmehr 34 bzw. 32 Prozent. 2018 lag der Anlagendeckungsgrad bei RB allerdings noch bei mageren 18 Prozent. Dann kam die Kapitalspritze aus Österreich, die zu den 52 Prozent in 2019 führte.
Holstein Kiel hatte traditionell einen sehr guten Anlagendeckungsgrad von bis 87 Prozent 2019. Dieser sackte allerdings von 2023 (73 Prozent) auf 22 Prozent ab. Der Verlauf des Anlagendeckungsgrad beim VfL Bochum ist ein permanentes Auf und Ab: 17 Prozent vor der Pandemie 2019, dann eine geringe Überschuldung, dann vergleichsweise gute 48 Prozent 2023 und nun aktuell 20 Prozent.
Beim FC St. Pauli geht es mit dem Anlagendeckungsgrad kontinuierlich bergab. 2019 lag er noch bei 30 Prozent. Seit dem letzten Betrachtungszeitraum liegt er bei 8 Prozent.
Einen permanent niedrigen Anlagendeckungsgrad weist der 1. FC Heidenheim mit 6 bis 7 Prozent auf.
Union Berlin war bis 2022 überschuldet. Seit 2023 liegt der Anlagendeckungsgrad bei 3 Prozent.
Fazit zum KPI Anlagendeckungsgrad
Der Anlagendeckungsgrad zeigt an, wieviel ein Club selbst finanziert.
60 Prozent und mehr gelten als solide finanziert.
Nur 7 Clubs erfüllen das Kriterium: SC Freiburg, TSG Hoffenheim, 1. FSV Mainz 05, Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer 04 Leverkusen und Werder Bremen
Financial Fairplay kann damit nicht unbedingt ermittelt werden, da immer mehr Clubs Finanzspritzen von Investoren bekommen, zuletzt Werder Bremen und der VfB Stuttgart
Im zweiten Teil der Finanz-Bundesliga-Tabelle 2025 geht es um die Eigenkapitalquote.