Sri Lanka 2018

Lieber spät als nie – so lässt sich vielleicht dieser Reisebericht zu unserem Trip nach Sri Lanka im Februar kurz nach Fastnacht idealerweise starten. Denn schließlich haben es diese Insel und ihre Bewohner verdient, dass ich für Ihr Land ein wenig Werbung mache (wofür ich lediglich einen Kaffee auf der ITB in Berlin im März als Gegenleistung erhalten habe). Ich habe ja mittlerweile schon das eine oder andere Land auf unserem Planeten entdecken dürfen und tatsächlich würde ich wahrscheinlich in jedes der bereisten Länder auch nochmals fahren, soweit das bei Ländern wie Syrien oder Eritrea aktuell überhaupt möglich ist. Aber wenn sich mir eine Möglichkeit bieten würde, Sri Lanka wieder zu besuchen – ich wäre begeistert.

Sieht aus wie eine Fototapete, ist aber das traumhafte Sri Lanka
Sieht aus wie eine Fototapete, ist aber das traumhafte Sri Lanka

Aber vielleicht ist es auch einfach ein guter Wink des Schicksals gewesen, um dieses Land jahrelang einen Bogen zu machen und bspw. andere buddhistische Länder wie Myanmar oder Thailand zuvor zu besuchen oder auch den großen Nachbarn im Norden – das Incredible India. Schließlich liegt der Schluss nahe, dass Sri Lanka ja irgendwie eine Mischung aus Indien und Thailand sein „muss“. Im positiven Sinne ist diese Annahme auch gar nicht so verkehrt. Nur dass Sri Lanka halt schon sein eigenes Ding dreht. Bei der Ankunft am Flughafen in Colombo deutete noch nicht viel darauf hin, dass es den Umweltschutz vielleicht einen Tick weit ernster nimmt als andere Länder. Aber die Taxifahrt einmal quer durch die Stadt um Mitternacht war bereits ein recht angenehmes Vergnügen: nichts los auf der Straße der Hauptstadt. In Indien wäre so etwas undenkbar. Da ist im urbanen Teil des Subkontinents immer „high life“ und immer jemand wach. Diese Ruhe fanden wir direkt sehr sympathisch, da man dadurch auch bei schlecht isolierten Hotelfenstern tatsächlich die Chance hat, erholsamen Schlaf zu finden statt wegen Dauergehupe nachts wach zu liegen.

Blick vom Hoteldach auf den Indischen Ozean
Blick vom Hoteldach auf den Indischen Ozean

Morgens wurden wir schließlich doch durch den Lärm der Stadt irgendwann geweckt, denn Colombo ist tagsüber natürlich alles anderes als ein verschlafenes Kaff. Wir hielten uns endlich mal an den Rat, den man Tropenreisenden ja immer gibt: einen Tag zur Akklimatisierung im Schongang zu verbringen. So ging es nur mal kurz von unserem Boutique-Hotel im südlichen Nobelvorort Mount Lavinia die paar Meter durch die Straßen zum alt ehrwürdigen Mount Lavinia Kolonialhotel und rüber zum Strand. Wir konnten tatsächlich auf den Straßen laufen und wurden nicht zur Seite gehupt. Der Stadtstrand war sauber und alles war ziemlich entspannt – vor allem was das Überqueren der Gleise auf dem Weg zum Strand angeht. Der Zug zuckelt zwar regelmäßig die Küste entlang, hupt aber so laut und fährt so langsam, dass man genug Zeit hat, die Schienen zu queren, denn der baufällige Übergang über die Gleise sah nicht wirklich sehr vertrauensbildend aus. Südlich des Mount Lavinia Hotels hat dieses eine Strandbar mit strohgedeckten Plätzen eingerichtet, um vor der omnipräsenten Sonne zu flüchten und gleichzeitig direkt mal auf „Safari“ zu gehen, da dort kleine Palmhörnchen im Gebälk umherhuschten. Da die Preise relativ modereat waren, gelang hier wunderbar der Einstieg in diese Reise.

Palmenhörnchen in der Strandbar
Palmenhörnchen in der Strandbar

Am nächsten Morgen staunten wir nicht schlecht, als unser Taxifahrer mit einem Hybridwagen uns abholte. Während wir in Deutschland mit dem Dieselskandal beschäftigt sind, fährt man in Sri Lanka schon längt umweltfreundlicher. Und im Verlauf der Reise haben wir immer wieder japanische oder koreanische Hybridmodelle entdeckt. Die Fahrweise der Einheimischen würde ich kurz und knapp als sehr zivilisiert beschreiben und falls wir mal wieder auf dieser Insel vielleicht im Norden unterwegs sind, wäre es durchaus eine Überlegung wert, einen Mietwagen zu nehmen. Anders als auf Bali, wo das Autofahren schon eine Herausforderung sein kann, gibt es hier Ampeln und gerast wird glücklicherweise auch nicht. Trotzdem bietet eine Fahrt mit Fahrer natürlich viele Vorteile, so z.B. dass dieser einfach auf halben Weg abbiegt und mit uns einen buddhistischen Tempel besichtigt. Taxifahrern kommen auf unseren Reisen immer auf solche „spontanen“ Ideen. Als wir z.B. durch Nepal fuhren, machten wir einen Abstecher zu einer Zementfabrik – der Sinn dieses Besuchs hat sich mir nie erschlossen, aber sei’s drum.

Mülltrennung in den Teeplantagen
Mülltrennung in den Teeplantagen

Tempel mit Einheimischen zu besuchen ist für mich immer ein Glücksfall, denn diese wissen, wie man sich an religiösen Orten richtig verhält und so kann man da schon mal nicht ins Fettnäpfchen treten. Umgekehrt bekommt man aber auch viel mehr mit, da er uns manche Bräuche erklärt und uns in Bereiche mitgenommen hat, die wir aufgrund der vielen meditierenden Menschen sicherlich gar nicht erst alleine betreten hätten. Zum Schluss durften wir dann noch Tee probieren, der an alle Pilgerinnen und Pilger ausgeschenkt wurde – Geld wollte von uns für dieses Erlebnis auch niemand. Selbst die Bezahlung für die Blüten, die wir als Opfergaben erstanden, übernahm unser Fahrer. Er wollte partout kein Geld dafür annehmen. Ein weiterer Pluspunkt eines guten Fahrers ist seine kulinarische Kenntnis. Da wir nach dem Tempelbesuch so langsam Hunger hatten, schlugen wir ihm vor, dass wir Mittagessen gehen sollten (und ihn natürlich einluden). So hielten wir an einem typischen kleinen Rasthaus an der Bergstraße nach Haputale an. Sämtliche Speisen wurden als Buffet angeboten. Es gab viele Variationen an Gemüse, Reis und Papadam Chips. Fleisch hätte es extra gegeben und so war das dann ziemlich praktisch, dass diejenigen die Fleisch wollten, etwas mehr zahlten als die Vegetarier. Und Nachschlag war im Preis inbegriffen. Wir waren von der Küche sehr angetan, was natürlich unsere Lust, hierher zu fahren gleich nochmal steigerte.

Unser Hotel in den Teeplantagen Haputales
Unser Hotel in den Teeplantagen Haputales

Erstes Ziel unserer Reise durch den Süden Sri Lankas war das Bergdorf Haputale. Dieses liegt auf einem Grat inmitten von Teeplantagen, wo im 19. Jahrhundert ein gewisser Sir Thomas Lipton auf die Idee kam, Tee anzubauen. Von einem kleinen Gipfel in den Bergen überwachte er sein Imperium. Die kurze Bergwanderung von der Teefabrik hinaus durch die grünen Teeplantagen und den Wolkenteppich zum so genannten „Lipton’s Seat“, wo heute ihm zu Ehren eine Bronzefigur steht, war ein prima Einstieg in die kommenden Tage – schließlich wollten wir eine 3-Tagestour zu Fuß durch diese Kulturlandschaft unternehmen. Treffpunkt am nächsten Morgen mit Rian, unserem Guide, war der Mini-Bahnhof von Haputale. Zunächst führte der Weg oberhalb der Bahngleise durch den wenigen Wald, der oberhalb der Teeplantagen noch existierte. Später neigte sich der Pfad bergab bis auf die Gleise und die Wanderung wurde nun die nächsten Kilometer auf den Schwellen fortgesetzt. Zum Glück hupte auch hier der Zug lange bevor er uns genau an einem Tunnel passierte. Zwischen Gleisen und Felswand war genügend Platz, den Zuckelzug abzuwarten, um dann geschwind durch den Tunnel zu laufen. Das Laufen zwischen den Schienen war gar nicht so einfach, da meine Schrittlänge mit dem Abstand der Schwellen nicht sonderlich harmonierte und ich immer wieder Trippelschritte machen musste oder gleich aufgab und neben dem Gleisbett lief.

"Wanderweg" auf Sri Lanka
„Wanderweg“ auf Sri Lanka

Die Aussicht auf die umgebenden Berge, die ein wenig Mittelgebirgscharakter hatten, war aufgrund der Teeplantagen und der entsprechend freien Sicht grandios. Zudem spielte das Wetter auch mit. Morgens sah das alles noch ganz anders aus. Haputale lag in den Wolken auf knapp 2.000 Metern und es war richtig kalt. In einem Nachbarort gab es tatsächlich Bodenfrost, denn nachts war es sternenklar. Später passierten wir zerfallene Häuser, da ein Erdrutsch nach tagelangem Regen ein paar Wochen zuvor abging. Das Problem der Abholzung sahen wir ja bereits im Dezember in Sierra Leone und jetzt wieder in Sri Lanka. Wo kein Wald mehr existiert, hat die Erde keinen Halt mehr und es besteht dann insbesondere nach heftigem Regen immer die Gefahr von Schlammlawinen. Wir hatten Glück, die Regenzeit war bereits vorbei und es ging weiter trockenen Fußes durch die Teeplantagen, wo wir an einer Sammelstation auf die Teepflückerinnen trafen. Pflücker gab es keine, da diese in der Teefabrik arbeiten, wohin gegen das Pflücken Frauenarbeit ist. Eine Teepflückerin muss täglich 18 kg Tee pflücken – 6 Tage die Woche. Der Sonntag ist frei, genauso wie der Tag, der dem Vollmond folgt, da dann nachts immer religöse Feste gefeiert werden. Wer dennoch am Vollmond-Tag arbeitet erhält 100% Zuschlag, da sich die Nachfrage nach Tee weltweit auf hohem Niveau befindet. Die Pflückerinnen fangen am frühen Morgen mit dem Pflücken an, haben dann eine Frühstückspause und später eine Mittagspause. Ihre Säcke werden an der Sammelstation gewogen und dann geht es wieder zurück in die Plantage.

Tee-Pflückerinnen auf Sri Lanka
Tee-Pflückerinnen auf Sri Lanka

Viele Pflückerinnen sind Tamilen, die vor vielen Generationen von den Engländern zum Teepflücken aus Indien nach Sri Lanka gebracht wurden. Diese indischen Tamilen haben mit den einheimischen Tamilen oft nicht viel gemein, außer der gemeinsamen Hindu-Religion. Die Singhalesen, die zahlenmäßig größte Bevölkerungsgruppe, ist buddhistischen Glaubens. Leider gab es in Sri Lanka in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen jahrzehntelangen Bürgerkrieg zwischen Tamilen und Singhalesen, wovon allerdings der Süden Sri Lankas weitgehend verschont blieb, so dass Touristen in dieser Region seit Jahrzehnten anzutreffen sind – allerdings praktisch niemand auf den alten Trampelpfaden in den Bergen. Dieses Bild änderte sich erst, als wir am nächsten Tag die Horton Plains besuchten, ein Weltnaturerbe der UNESCO. Dort trafen wir dann wieder auf die globalisierte Welt des Tourismus. Hauptbesucher waren Chinesen, für die es ja ein relativer Katzensprung vom Reich der Mitte nach Sri Lanka ist. Aber das tolle an den Horton Plains ist die Sauberkeit dieser Hochebene. Das liegt ganz eindeutig an den Maßnahmen, die hier die Parkverwaltung getroffen hat. Wie an einem Flughafen wurden die BesucherInnen kontrolliert: Nicht nach Waffen, sondern nach Plastik!

Wanderpause am Lanka-Fall
Wanderpause am Lanka-Fall

Plastikflaschen waren zwar ok, aber die Banderole und sämtlich Tüten wurden konfisziert. Die Folge: es lag wirklich kein Müll in der Gegend herum und es war herrlich, zumindest immer mal wieder ein paar Minuten Ruhe zu haben, bevor der nächste Trupp an Touristengruppen lärmend sich seinen Weg nach World’s End, einen Aussichtsfelsen mit grandiosem Ausblick auf die Bergwelt Sri Lankas bot. Der Rundweg über das Hochplateau war wirklich beeindruckend. Auf dem ersten Teil des Weges ging es durch Wald, in dem wir immer wieder auf neue Vogelarten trafen. Nachdem es am Felsabhang von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt ging, führte der Weg über Sumpflandschaften an Wasserfällen wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo bereits Sambar-Hirsche auf die Ausflügler warteten bzw. auf die Essensreste, die es womöglich gab. Allerdings wussten zumindest die Einheimischen an diesem Nachmittag, das sri lankische Curries vielleicht nicht die beste Mahlzeit für diese Tiere waren. So chillten die Tiere lieber im Gras und wir nahmen ein Tuk-Tuk, um in unser Bergdorf zur Übernachtung zurückzudüsen. In die Berghütte hatte es noch ein paar wenige andere Wanderer verschlagen, aber das war kein Vergleich zu den Horden in den Horton Plains.

Leckeres Mittagessen in einem Guesthouse am Ende der Wanderung
Leckeres Mittagessen in einem Guesthouse am Ende der Wanderung

Abends kamen wir mit Rian, unserem Guide, ins Gespräch, da er perfekt Englisch sprach. Wir waren seine letzte Tour, da er einige Tage später nach Dubai fliegen würde, um bei Pizza Hut anzufangen. Seine Eltern waren schon um die sechzig und eine Rentenversicherung gibt es in Sri Lanka nicht. Arbeiten konnten die Eltern aber auch nicht mehr richtig, da sie krank waren. Und seine Geschwister befanden sich noch in der Schul- bzw. Uniausbildung. Das Einkommen als Guide war für die Familie leider nicht ausreichend bzw. nicht regelmäßig, da Touristen meist nur in der Hauptreisezeit in unserem Winter kommen. Bei Pizza Hut in Dubai ist das ganze Jahr „Saison“, so dass Rian keine andere Wahl hatte, um die Familie durchzubringen. Anders als in vielen anderen asiatischen Ländern hatte Rian ein großes Fachwissen, was Fauna und Flora anging. Das machte die Sache noch trauriger, denn Touristen weiter seine Heimat zu zeigen, wäre eine so viel sinnvollere Aufgabe, als Touristen in Dubai Pizzen an den Tisch zu bringen. In diesen Momenten wird mir immer wieder bewusst, was für ein Glück wir im Geburtslotto hatten. Auch wenn wir in Deutschland unsere täglichen Probleme haben – so fremdbestimmt wie bei Rian ist unsere Situation wohl in den seltensten Fällen.

"Fairtrade"-Plumsklo in einer Bio-Teeplantage
„Fairtrade“-Plumsklo in einer Bio-Teeplantage

Am letzten Wandertag kamen wir an einem Plumpsklo vorbei. Auf diesem war ein großes „Fairtrade“ Symbol aufgemalt. Das Fairtrade-Label steht für eine bessere Entlohnung der Einheimischen. Dafür zahlen wir in Deutschland bei vielen Produkten wie Bananen, Kaffee, Schokolade, Wein oder Tee ein paar Cent mehr. Dass auch die Arbeitsbedingungen, die bei uns als selbstverständlich angesehen werden, besser sind, als bei herkömmlichen Plantagen, war mir neu. Auf konventionellen Plantagen gehört es nach Rückfrage bei Rian noch nicht einmal zum Standard, eine Toilette für die Teepflückerinnen bereit zu stellen. Nach einem Besuch zweier weiterer Wasserfälle endete unsere Wandertour an der Bergstraße nach Haputale. Mit dem Bus, der alle paar Minuten kam, ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt und wir mussten von Rian Abschied nehmen. Es bleibt zu hoffen, dass er in wenigen Jahren nach Sri Lanka zurückkommmen und sein eigenes Wanderunternehmen in den Bergen Sri Lankas starten kann. Zuzutrauen wäre es ihm auf jeden Fall. Diese Wanderung kann ich jedem empfehlen, der gerne per Pedes fremde Regionen kennen lernen möchte – auch abseits der platt getrampelten Touristenpfade.

Rückfahrt mit dem Bus nach Haputale
Rückfahrt mit dem Bus nach Haputale

Am folgenden Tag fuhren wir nach Udawalawe, in das Dorf, das direkt neben dem gleichnamigen Nationalpark liegt. Dieser ist berühmt für seine Elefanten und für eine immense Vielfalt an fliegenden Zeitgenossen. Dieser Park gehört zu den „Must sees“ von fast jedem Reisenden, der sich im Süden Sri Lankas aufhält – und das zurecht. Dadurch gibt es eine große Vielfalt an Unterkunftsmöglichkeiten zu sehr fairen Preisen auch zur Hauptsaison. Viele Reisende geben sich nur einen Ausflug in den Nationalpark, zum einen weil die Gebühren mittlerweile vergleichsweise hoch sind (ca. 20 € p.P.), was natürlich nichts im Vergleich zu Nationalparksgebühren in Ostafrika ist. Zum anderen basteln viele Reisende ein sehr ambitioniertes Programm vor der Abreise auf die Insel zusammen, so dass die Reise eher ein Abhaken an Sehenswürdigkeiten als eine Erholungsmöglichkeit darstellt. Diesen Fehler habe ich auch knapp zehn Jahre lang bis zu meiner Weltreise 2002/2003 gemacht. Dort kam ich nach sieben Monaten Reise in Australien endlich auf den Trichter, dass weniger meist mehr ist. Ich nahm ein Lineal auf einer Weltkarte, zog einen Strich von Sydney nach Mainz und versuchte fortan in den letzten fünf Monaten der Reise möglichst keine großen Umwege mehr zu machen und einem Ort möglichst lange zu bleiben, mindestens aber drei Nächte.

Das Elefant Transit Home in Udawalawe
Das Elefant Transit Home in Udawalawe

Wir ignorierten die Kosten für den Eintritt nach Udawalawe und wir hatten auch keine Lust auf die frühmorgendliche Exkursion. So buchten wir lieber eine 3- und eine 4-Stunden-Tour jeweils für den Nachmittag. Da wir über unser Guesthouse an beiden Nachmittagen den selben Fahrer zugeteilt bekamen, wusste dieser natürlich, welche Tiere wir bereits gesehen haben und welche Route wir am Vortag nahmen. So sahen wir neben zahlreichen Elefantenherden, viele kunterbunte Vögel, Axis-Hirsche, Nashornvögel, Krokodile, Affen und Wasserbüffel teilweise aus nächster Nähe. Dadurch, dass wir immer einen Tick früher als die anderen Touristen dank unseres Fahrers unterwegs waren, hatten wir an beiden Nachmittagen fast immer das Gefühl, uns alleine im Park zu bewegen. Erst kurz vor Sonnenuntergang vor dem Parkausgang erkannten wir, wieviele Autos auf Safari waren. Man kann diese Art von Tourismus natürlich schlecht finden, da es nicht sehr nachhaltig ist, mit dem stinkenden Safari-Jeep in die Natur aufzubrechen. Aber diese Möglichkeit, Menschen die Schönheit der Natur näherzubringen darf meiner Meinung nach nicht unterschätzt werden. Die Leute lernen auch durch die Fahrer, dass es sich lohnt, Plastikflaschen bspw. nicht aus dem Auto zu schmeißen – ein Umstand, der in vielen Teilen der Welt noch das natürlichste der Welt darstellt. Gerade Plastikflaschen sind die reinste Umweltverschmutzung. Leider ist das Trinkwasser in vielen Ländern der Welt für unseren Magen ungekocht unverträglich. Daher hat man die Wahl, das Wasser trotzdem zu trinken und damit Gefahr zu laufen, sich Tropenkrankheiten einzufangen oder das Wasser abzukochen bzw. zu filtern oder die bequemste und umweltunfreundlichste Möglichkeit zu wählen und Plastikflaschen im Supermarkt zu kaufen. Auch wir waren keine Umweltengel, versuchten aber wenigstens möglichst große Flaschen zu kaufen (z.B. 5 Liter oder 10 Liter). Konterkariert wurde diese Strategie dann wieder durch 0,5 Liter Flaschen, die im Guesthouse gratis angeboten wurden (die wir meistens dann stehen ließen).

Mächtiges Frühstück im Guesthouse in Udawalawe
Mächtiges Frühstück im Guesthouse in Udawalawe

Ein weiteres Argument sich für einen Besuch von Udawalawe zu entscheiden, ist das Elephant Transit Home. Eine Aufzuchtstation von Waisenkindern mit Rüssel. Die kleinen werden viermal am Tag mit Milch bzw. mit Milchpulver angerührtem Wasser versorgt und man kann gegen einen kleinen Obolus diesem Spektakel beiwohnen. Dass man dafür allerdings fast so lange anstehen muss, wie die eigentliche Fütterung dauert, ist der überbordenden Bürokratie zu verdanken. Jede Eintrittskarte wurde handgeschrieben und entsprechend buchhalterisch vermerkt. Wahrscheinlich eine Möglichkeit, Korruption einzudämmen – eine andere Antwort fällt mir nicht ein.

Frühstücken am Strand von Tangalle
Frühstücken am Strand von Tangalle

Der letzte Stopp der Reise durch Sri Lanka brachte uns nach Tangalle an die Südküste und in eine richtige Traumregion. Unsere Unterkunft bestand aus mehrern kleinen Häuschen, von deren Balkon man tlw. einen Blick auf die Mangrovenwäldchen werfen konnte. Außerdem konnten wir frühmorgens und abends auch wieder exotische Vögel beobachten und in der Hängematte während der Mittagshitze Siesta halten und dem Rauschen des Meeres zuhören. Endlose Strandspaziergänge nach Osten oder ein kleiner Walk nach Westen in die Stadt machten die Lage unserer Unterkunft wirklich einzigartig, wie eigentlich der gesamte Urlaub auf dieser Insel. Denn trotz des Massentourismus auf der Insel sind die Menschen immer noch freundlich und geben einem das wunderbare Gefühl, willkommen zu sein – und das nicht nur wegen des Geldes, was wir auf ihre Insel bringen. Denn an vielen Plätzen dieser Welt komme ich mir als Tourist mittlerweile wirklich ein wenig wie ein Sparschwein vor, das man möglichst komplett schlachtet. Neben der Freundlichkeit der Menschen ist das Preis/Leistungsverhältnis auf der Insel an vielen Flecken sehr sehr gut. Bewusst abgezockt wird man überhaupt nicht und auch das Gefühl, dass man abends am Strand oder tagsüber in den Teeplantagen einfach mal spazieren kann, ohne gleich ausgeraubt zu werden, ist nicht zu unterschätzen. Daher können wir diese Insel Euch wirklich nur an Herz legen.

Endloser Sandstrand in Tangalle
Endloser Sandstrand in Tangalle

Hoteltipps (alles selber bezahlt):

  • Colombo – Anarva Mount Lavinia: neues, modernes Hotel im Nobelvorort Mount Lavinia
  • Haputale – Leisure Mount View Holiday Inn, wenn möglich beste Zimmerkatgorie buchen, tolle Ausblicke, gutes Abendbüffet (vegetarisch)
  • Udawalawe – Silent Bungalow, sehr preiswert, bietet Touren zum nahen Park an, gutes Abendbüffet (vegetarisch)
  • Tangalle – Cinnabar Resort, tolle Lage direkt am Strand, 15 Minuten zu Fuß über den Strand in die Stadt, nach Osten hin weite Strandspaziergänge möglich, Chalets teilweise mit Balkon auf die Mangroven

3-Tagestour Haputale – Horton Plains (selbst bezahlt):

  •   Touranbieter: Best of Lanka – Kontakt am besten via WhatsApp, Bezahlung via Kreditkarte möglich, weitere Wandertouren ab Kandy möglich

Nepal 2013 letzter Teil

Namaste,

eigentlich bin ich auch davon ausgegangen, dass Indien und Nepal mehr oder weniger „gleiche Länder“ seien. Schließlich bewegt man sich im selben Kulturkreis, der von Hinduismus und Buddhismus geprägt wird, denn auch in Indien gibt es viele buddhistische Heiligtümer. Aber irgendwie hatte ich in Nepal immer das Gefühl, dass sich dieses kleine Volk bewusst von seinen beiden einzigen Nachbarn Tibet, sprich China und Indien abgrenzen möchte. OK, die Nepalesen waren dann doch nicht so krass drauf, wie die Burmesen, die nach dem Ende der englischen Besatzung mal schnell den Rechtsverkehr eingeführt haben, obwohl praktisch alle Nachbarn den Linksverkehr beibehielten. Nein in Nepal fährt man links, obwohl das Land nie unter einer Kolonialverwaltung der Engländer oder sonst einer Macht stand. Hier ist man erfinderischer und führt einfach mal seine eigene Zeitzone ein. Damit gibt es beim Grenzübertritt zwischen Indien und Nepal den kürzesten Jetlag weltweit: 15 Minuten!!! Auch Indien hat schon eine Zwischenzeitzone von 4:30 Stunden im Vergleich zur Mitteleuropäischen Zeit. Nach Nepal beträgt die Zeitverschiebung dann halt 4:45 Stunden. Was das bringen soll weiß ich nicht, aber im Binnenland Nepal befindet man sich so auf einer „Insel“ mit eigener Zeit. Und ja, die Uhren ticken in Nepal wirklich anders, wenn man bedenkt, dass hier auch noch spezieller Kalender namens „Vikram Sambat“ genutzt wird und ich Euch aus dem Jahr 2070 schreibe! Schließlich errang König Bikramaditya Samvat 57 v. Chr. einen entscheidenden Sieg über den König von Ujjayini und etablierte seine Herrschaft. Grund genug, da mal mit der Zeitrechnung anzufangen.

Stupa in Boudhanath
Stupa in Boudhanath

Daher gibt es in Nepal sehr bizarre Kalender, da die Monate, die an die Mondphasen angelehnt sind, im Vergleich zu unserem Kalender meist in der Mitte unserer Monate beginnen. Möchte man nun beide Kalender abbilden und rechnet im „Vikram Sambat“, dann lauten die Kalenderblätter im englischen Untertitel immer „September/October“, „October/November“ etc. Man braucht da eine Weile, bis man das aktuelle Datum im Kalender findet, zumal die Zahlen in „Devanagari“ geschrieben werden. Diese Kringelziffern finden sich auch manchmal auf Geschwindigkeitsbeschränkungen. Aber zum Glück ist Ausländern das Autofahren offiziell eh nicht gestattet. Um nun aus dem nepaleischen Flachland in die Berge zu gelangen, setzten wir unsere Fahrt nun erstmals mit Bussen fort, statt weiter Zementfabriken im Rahmen einer Taxi-Fahrt zu erkunden.

Glücklicherweise gibt es in Nepal auf den von Backpackern frequentierten Strecken Touristenbusse. Das sind keine Luxusliner sondern auch nur die gewöhnlichen indischen TATA-Exemplare, aber mit Klimaanlage und das heißt in Nepal sehr viel. Nein, es war nicht sonderlich heiß, aber Aircon bedeutet einfach, dass man seine Luftzufuhr nicht über offene Fenster regeln muss und das ist das A und O, was man hier bei einer Überlandfahrt bedenken muss. Denn es gibt wenige Länder auf der Welt, die ein größeres Abgasproblem haben als dieser Bergstaat Hier würde man sich wohl fast den Gestank von Zwei-Taktern à la Trabbi wünschen, denn was hier an schwarzem Ruß und Dreck aus den Auspuffen herausgeschleudert wird, ist einfach unvorstellbar. Das liegt natürlich auch an den Bergstraßen, auf denen viele Gefährte verrecken; aber auch an den altertümlichen Fahrzeugen, die hier noch immer auf der Gasse ihr Unwesen treiben. So waren wir froh mit dem Touri-Bus die Hauptstraße nach Kathmandu zu befahren. Anfangs war diese sogar in recht gutem Zustand, was sich allerdings auf dem Weg in die Hauptstadt mit zunehmender Höhe ruckzuck änderte. Normalerweise sind ja die Straßen im Umkreis einer Hauptstadt exzellent und mit zunehmender Entfernung verwandeln sich diese in Feldwege, hier ist es genau umgekehrt. Dies ist womöglich dem Umstand geschuldet, dass es von nahezu 0 Metern immerhin auf knapp 1.400 Meter geht und das Wetter gerade im Himalaya mittlerweile solch starke Eskapaden treibt, dass sogar die Startbahn am Flughafen Kathmandu in Mitleidenschaft gezogen wurde und man Airlines zwingen wollte statt Großraumfliegern kleines Fluggerät einzusetzen. Es fehlten eigentlich permanent Teile der Straße, so dass sich die Breite der Fahrbahn ständig änderte. Aber wenigstens fahren Nepalesen relativ anständig und lassen auch mal schnellere Genossen an einem vorbeiziehen. Über einen kleinen Pass kurz vor der Hauptstadt ging es dann ein paar Meter hinunter in das Kathmandu-Tal und in eine Dunstglocke aus Staub und Gestank.

Morgenstimmung in Chisapani

Morgenstimmung in Chisapani

Nein, das Zeit verbringen in der Innenstadt Kathmandu war nicht besonders toll und wir waren froh, dass wir uns bereits vor der Reise darauf festgelegt hatten, am Boudhanath-Stupa ein Hotel zu nehmen. In diesem Teil Kathamdus steht ein riesiges buddhistisches Pilger-Bauwerk und drum herum reihen sich alte Häuser und schirmen diese Oase relativer Ruhe gegen den Verkehrslärm der Hauptstadt ab, denn hier herrscht autofreie Zone. Somit fanden wir hier einen Platz zum Atmen und Entspannen. Morgens kurz vor Sonnenaufgang herrschte um den Stupa herum bereits ein reges Treiben. Hunderte Betende und Meditierende bevölkerten den Platz, aber es herrschte eine angenehme Ruhe, die höchstens einmal durch das Flattern der unzähligen Tauben oder durch das Gemurmel der Pilger unterbrochen wurde. Wir hatten auf dem Hoteldach fast eine Sicht aus der Vogelperspektive und wir versöhnten uns dann doch ein wenig mit dem dieser Stadt. Später zog es uns sogar aus diesem Paradies guter Luft hinaus, um einen Spaziergang von Weltkulturerbe zu Weltkulturerbe zu unternehmen. Schließlich haben nicht nur Buddhisten eines ihrer Pilgerzentren hier in Kathmandu sondern auch die Hindus. In einer halben Stunde Fußmarsch eine kleine zum Glück kaum befahrene Straße hinab standen wir schon am Tempelbezirk von Pashupatinath. Aber das hektische Treiben schreckte uns dann doch etwas ab, so dass wir recht schnell wieder den Rückzug zu den Buddhisten antraten, um noch ein wenig zu entspannen.

Schließlich holten uns am nächsten Tag Suda und Robbie ab, um endlich die Bergwelt Nepals kennenzulernen. Den 28-jährigen Bergführer und den 22-jährigen Träger haben wir bereits in Deutschland über eine Agentur vor Ort vermittelt bekommen. Glücklicherweise ist das Trekking in Nepal ja bereits seit Jahrzehnten en vogue, so dass es entsprechende Organisationen wie „KEEP“ (Kathmandu Environmental Edjucation Project) gibt. Diese NGO listet Trekkingbüros auf, die gewisse Sozialstandards wie eine Krankenversicherung für Führer und Träger garantieren. Nach ein paar Klicks landeten wir dann auf der Webseite einer Agentur in Kathmandu, für die die beiden Jungs arbeiten. So war unsere Mehrtageswanderung recht schnell organisiert. Anders als im indischen Ladakh wo wir zwei Jahre zuvor mit Pferden und Maultieren sowie Zelt und Kocher unterwegs waren, wird in vielen Teilen Nepals das „Teahouse-Trekking“ angeboten, sprich man übernachtet in einfachen Tee- bzw. Gasthäusern. Viele Treks, gerade im Großraum Kathmandu, sind sicherlich auch ohne Führer und Träger zu meistern, aber darauf kommt es uns letzten Endes gar nicht an. Schließlich möchten wir, dass von unserem Besuch in einem Land auch direkt Einheimische profitieren. Daher nehmen wir das Angebot dankend an, von Nepalesen durch ihre Heimat geführt zu werden. Und dass man nur mit Tagesgepäck durch die Gegend läuft, macht die Sache natürlich auch deutlich angenehmer.

Hirse-Terrassen in der Helambu-Region
Hirse-Terrassen in der Helambu-Region

Allerdings hatte ich beim schmächtig drahtigen Robbie anfangs schon Bedenken, dass dieser den Rucksack tatsächlich schultern kann – dieser war fast genauso groß, wie er selbst. Anders als am Kilimanjaro tragen hier die Träger die Rucksäcke nicht auf dem Kopf. Er versuchte es anfangs sogar mit dem Tragesystem, was aber nur leidlich funktionierte. So wurde noch schnell im Ausgangsort der Tour ein Seil mit Polsterung gekauft und um den Rucksack herum gespannt. Danach legte Robbie dieses wie ein Stirnband um seinen Kopf und hievte den Rucksack auf den Rücken. Diese Methode funktionierte und wir setzten uns in Marsch. Der große Vorteil von Trekkingtouren in Nepal ist die Tatsache, dass diese auf einer für uns Flachland-Menschen geeigneten Höhe starten. In 1.400 Metern Höhe, also etwa Feldberg-Level, hat der Körper keine Höhenprobleme, anders als in Ladakh, wo bereits die Hauptstadt Leh auf 3.600 Metern liegt. Ziel unserer Tour war die Helambu-Region nördlich von Kathmandu in Richtung tibetischer Grenze.

Wir machten eine Halbrund-Tour, in dem wir einen riesigen Talkessel in mehreren Tagen hoch und wieder herunter wanderten. Obwohl Hauptreisezeit war, trafen wir in den folgenden Tagen auf extrem wenige Wanderer. Die meisten Trekker in Nepal zieht es anscheinend in die Everest- oder Anapurna-Region. Nun muss das natürlich jeder für sich entscheiden, aber ich ziehe es vor, auf Wegen unterwegs zu sein, wo man die Ruhe der Natur noch wunderbar genießen kann, ohne ständig auf Sprachfetzen aus Deutsch, Englisch, Spanisch oder Französisch zu treffen. Dafür läuft man in der Helambu-Region natürlich nicht direkt unterhalb einer Felswand eines Achttausenders entlang.Trotzdem bietet diese Region Nepals auch wunderbare Ausblicke auf die Siebentausender-Kette der Langtang-Region.

Die Langtang-Kette bildet die Grenze zu Tibet
Die Langtang-Kette bildet die Grenze zu Tibet

Die Tage in den Bergen verliefen immer nach dem gleichen entspannten Schema. Vor Sonnenaufgang aufstehen, möglichst im Teehaus bereits einen ersten heißen Tee oder Nescafé schlürfen und dann das immer gleiche wunderbare Naturschauspiel des Sonnenaufgangs genießen. Meist saßen wir oberhalb der Wolkendecke und kamen uns wirklich wie auf dem Dach der Welt vor. Das Frühstück hatten wir bereits am Abend vorher glücklicherweise bestellen können, denn eines braucht in Nepal immer Zeit – die Zubereitung von Speisen! Gut, morgens den Porridge oder das angebotene Müsli zusammenzustellen war nicht so der große Akt, aber das leckere tibetische Fladenbrot, das wir zusätzlich bestellten war natürlich nicht in ein, zwei Minuten fabriziert. Nach dem Frühstück hieß es dann den Tagesrucksack schultern und Robbie zu beladen. Danach zogen wir weiter in die Berge hinein, bis zum Stopp in der Mittagszeit an einem netten Gasthaus in einem kleinen Bergdorf. Dort orderten wir ab dem zweiten Tag immer das Gleiche, denn das Gleiche ist in Nepal trotzdem nie gleich. „Daal Bhat“ ist die Nationalspeise Nepals und immer irgendwo aufzutreiben. „Daal“ kennen Indien-Reisende zur Genüge, handelt es sich doch um die omnipräsente Linsensuppe, die allerdings in Indien eher an einen Eintopf erinnert. Das Süppchen in Nepal wird immer in einer Schale zum Rest des Gerichts gereicht. Reis ist das Rückgrat jedes „Daal Bhats“ und dazu gibt es dann weitere kleine Gemüsespeisen oder Fleischeinlagen. Da das Gemüse jedes Mal variierte und jede Köchen den „Daal“ immer anders zubereitete, wurde das Speisen niemals eintönig. Aber man musste immer und überall außerhalb von Kathmandu und dem Tiefland Nepals Zeit mit ins Restaurant bringen.

Auch in Mainz waren wir einmal beim Nepalesen zum Essen gewesen und nach rund 90 Minuten standen dann auch die Speisen auf dem Tisch. Damals wie heute hatten wir Zeit – nur in Mainz konnten wir die anderen Gäste beim Starren auf die Uhr beobachten und dieses Restaurant hielt sich tatsächlich auch nicht lange in unserer Stadt. In Nepal scheint das hingegen ganz normal zu sein, auf sein Essen stundenlang zu warten. Später bestellten wir einfach bereits am späten Vor- oder Nachmittag die Speisen für Mittag- und Abendessen. Auf dem Trek war das Warten bei herrlicher Bergsicht sowieso nicht unangenehm und so verbrachten wir eine schöne Zeit beim Wandern, Warten und Essen in den Bergen. Meist am frühen Nachmittag erreichten wir bereits unser Nachtlager. Das hatte den Vorteil sich noch bei Tageslicht duschen bzw. waschen zu können. Eine richtige Dusche bzw. heißes Wasser aus der Leitung gab es nicht immer, aber ein Eimer heißes Wasser wurde bis auf die höchstgelegene Übernachtungsstelle auf 3.500 Metern immer angeboten. Strom war hingegen so eine Sache. Solarzellen waren hier nicht unbekannt, der Strom wurde aber fast ausschließlich für elektrisches Licht genutzt – Steckdosen gab es nicht und auch oft noch nicht einmal ein Lichtschalter. Auf meine Frage, wie wir denn das Licht ein- und ausschalten sollten, wurde uns gezeigt, wie man halt die beiden Drähte miteinander verbindet (Licht an) oder halt wieder auseinanderwurschtelt (Licht aus). Praktisch oder?

Bustransport in Nepal
Bustransport in Nepal

Nach fünf Tagen in den Bergen und einem Zwischenstopp in Kathmandu ohne sonderlich groß Luft zu holen, verbrachten wir noch ein paar erholsame Tage in Nagarkot, einem kleinen Dörfchen oberhalb der nepalesischen Hauptstadt. Auf der Webseite unserer Hotels fanden wir eine sehr bizarre Telefonnummer, die mit 06131 anfing sowie der deutschen Ländervorwahl. Beim Eintreffen im Hotel hatten wir diese Mainzer Telefonnummer aber schon wieder vergessen. Erst als wir das Passwort für das WLAN des Hotels vom Hotelpersonal mitgeteilt bekamen und das den Namen „Mainz“ enthielt, fiel uns die Telefonnummer wieder ein. Das „Eco Home“ in Nagarkot ist ein Gemeinschaftsprojekt von Nepalesen und dem Mainzer Verein „Helfende Hände für Nepal“. Der Nepalesische Inhaber war auch bereits vier Mal in Mainz gewesen – auf Einladung des Vereins. Es war schon lustig, von einem Nepalesen die Eindrücke, die er in meiner Heimatstadt gewonnen hat, erzählt zu bekommen. Vom Moselwein und vom Marktfrühstück wurde da geschwärmt – vielleicht sollte man ihm mal einen guten Rheinhessen-Wein kredenzen, denn Moselwein in Mainz zu trinken ist ja dann doch etwas Fehl am Platz. Aber das markanteste Ding für ihn, das uns vielleicht so selbstverständlich ist, war die Sauberkeit von Deutschland. Und das für ihn eindrucksvollste Gerät war die Kehrmaschine. Am Ende erklärte er im Scherz noch, dass er den Leuten hier in Nepal allerdings nie erzählen dürfe, was es kostet eine öffentlich Toilette an einer Autobahnraststätte zu benutzen! Mit diesen 70 Cent muss in Nepal ein Mensch den ganzen Tag lang auskommen!


Bergpanorama in Nagarkot
Bergpanorama in Nagarkot

Nach solchen Gesprächen und mit solchen Eindrücken kommt man dann mit dem Gefühl nach Deutschland zurück in einer Art Schlaraffenland zu leben. Natürlich ist bei uns auch nicht alles super, aber manche unserer Alltagsprobleme relativieren sich nach dem Aufenthalt am Dach der Welt doch erheblich.

Nepal 2013

Namaste,

ist die traditionelle Begrüßungsformel in Indien und Nepal und in den folgenden Zeilen schildere ich Euch den ersten Teil der Erlebnisse unserer jüngsten Reise auf den Subkontinent.

Angefangen hatte die Tour wieder einmal in Delhi. Während es bei unserer Ankunft 2008 gerade Bombenanschläge gab und wir 2011 vom top modernen Terminal 3 fast umgeworfen wurden und die Berliner Flughafen-Planer vielleicht mal hier vorbeischauen sollten, überraschte uns dieses Mal die Preispolitik der Nobelhotels der Metropolregion Delhi. Für 23 Euro buchten wir im Internet eine Übernachtung mit gigantischem Frühstücksbuffet in einem Fünf-Sterne-Haus südlich des Flughafens in der so genannten „Bildungs- und Komforthauptstadt“ Gurgaon. Diesen Titel trägt dieser „Vorort“, der bereits fast 900.000 Einwohner zählt, sicherlich zurecht, denn hier grenzt ein Luxushotel an das andere.

Natürlich kann man jetzt eine Debatte starten, dass es ja wohl dekadent sei, in diesem armen Land in solch einem Haus unterzukommen. Nur dieser extreme Gegensatz zwischen bitterer Armut auf der einen (Straßen-)Seite und protzigem Luxus direkt nebenan besteht im Indien der 2010er Jahre permanent. Außerdem erhoffe ich mir vom Übernachten in diesen Herbergen, dass es den Angestellten der globalen Hotelketten, doch ein wenig besser geht, als dem Personal in einen 30-Cent-Hotel im Herzen der Hauptstadt. Alleine die Zahl der Angestellten in einem dieser Hotels übertrifft sicherlich die meisten mittelständischen Betriebe daheim in Deutschland. Ich nehme an, dass dadurch wiederum sehr viele Familien ein einigermaßen Auskommen haben.

Verkehrschaos in Gurgaon
Verkehrschaos in Gurgaon

Aber eigentlich waren wir ja nicht hier, um im Luxus zu schwelgen, sondern irgendwann einmal in Nepal anzukommen. Da Anfang Oktober die Festival-Zeit in dieser Weltregion beginnt und viele Nepalesen mittlerweile außerhalb ihres Landes ihr Glück suchen, schossen die Preise für Flüge nach Kathmandu, Nepals Hauptstadt, dermaßen in die Höhe, so dass wir uns entschieden, mal wieder das Reisen an sich in den Vordergrund des Urlaubs zu stellen. Schließlich lief das Unterwegs sein in der letzten Zeit oftmals recht unspektakulär ab, da uns bereits am Flughafen ein Mietwagen erwartete, wir den Zündschlüssel (sofern es überhaupt noch einen gab) umdrehten und davon brausten. Daher flogen wir stattdessen am nächsten Tag mit einer Propellermaschine von Delhi 700 km nach Süd-Osten in die Metropole Gorakhpur. Wie Ihr kennt Gorakhpur nicht? Nun ja, der Eigenwerbung des Hotel Ganges zu Folge würden wir tatsächlich in einer Metropole übernachten. Aber auch wir kannten diese Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh zunächst nur vom Flugplan der indischen Jet Airways. Mit 670.000 Einwohnern ist sie allerdings so groß wie Frankfurt am Main. Uns fiel in der brummenden ATR72 nur auf, dass außer uns nur eine Australierin nicht indisch-nepalesischer Herkunft war. Dabei liegt Gorakhpur nur ca. 100 km südlich der nepalesischen Grenze und der Flugpreis dorthin war fast zwei Drittel niedriger als der nach Kathmandu. Gab es da womöglich einen Haken an der Sache?

Nach der Landung auf dem Militärflughafen, wurden wir zunächst von einer Horde Affen begrüßt. Nun gut, Militärs standen auch Gewehr bei Fuß, aber auf den Mauern der Baracke saß tatsächlich eine Herde beim Essen von Früchten der daneben gedeihenden Bäume. Check-in, Gepäckausgabe, Warteraum – alle Einrichtungen eines Flughafens konzentrierten sich auf das klitzekleine Gebäude, das etwa so groß wie unser Hotelzimmer in Gurgaon war. Dahinter standen bereits die Taxi- und Rikscha-Fahrer und warteten auf die ankommenden Passagiere. Wir stellten uns genauso wie die Australierin die Frage, ob wir an diesem Spätnachmittag noch zur Grenze reisen sollten oder doch lieber eine Nacht in Gorakhpur verbringen sollten. Sie entschied sich für Ersteres wir hingegen tuckerten mit dem dreirädrigen Tuk-Tuk gen Innenstadt. Und da war es auf einmal wieder, das Gefühl ‚on tour‘ zu sein: Einem Autoscooter ähnlich navigierte der Fahrer uns zwischen Kühen, Fahrrädern, Mofas und dauer-hupenden Autos durch den fast zum Erliegen kommenden Verkehr. Der Fahrpreis war vorher vereinbart worden, aber unser Fahrer hatte eigentlich gar keine Ahnung wo das Hotel lag – so kam es natürlich, wie in Indien üblich, noch zu Nachverhandlungen, denen mittels eines kleinen Trinkgelds ein wenig entsprochen wurde, nachdem unserer Fahrer sich durchfragend uns zum Hotel brachte. Mittlerweile schaut man ja öfter mal bei Hotels vorher bei Tripadvisor nach, um einen Eindruck von einem Laden zu erhalten. Uns verwunderte vorher bereits, dass sich zu Gorakhpur kaum Einträge fanden und auf den meisten Hotelseiten die Stadt gar nicht abrufbar war. Umgekehrt erledigt der Lonely Planet diesen Ort auch in wenigen Zeilen, so dass wir ohne Reservierung in der Stadt aufkreuzten, mit dem sicheren Gefühl, ja notfalls ein anderes Hotel vor Ort finden zu können, falls das angestrebte voll war oder sich zum Übernachten nicht „eignete“. Der Internetauftritt (!) unseres Hotel Ganges weckte in uns die Erwartung, dass es sich um eine einigermaßen gediegene Unterkunft hielt, was man in Indien mittlerweile auch tatsächlich erwarten kann – aber nicht in Gorakhpur. Ein Alternativ-Hotel? Wir sahen ein paar Kilometer vorher aus dem Tuk-Tuk noch ein weiteres Haus, das einigermaßen nach Hotel mit einem Minimum-Standard aussah, hatten aber bei dem Lärm und Gestank nicht wirklich Lust, nochmals durch dieses Labyrinth an Gassen und Stink-Straßen zu fahren. Also rein ins „Ganges“, das mit den Bildern im Internet ja tatsächlich eine entfernte Ähnlichkeit besaß, aber halt auch nicht wirklich. Schon das Einchecken war ein Akt größter Bürokratie. In diese Zeichenblock-großen Gästebücher musste sich zunächst nur eine Person eintragen – allerdings mit doppeltem Durchschlag in einem separatem Buch. Es wurde auch nur ein Pass gescannt (!), doch dieser Prozess dauerte schon 10 Minuten, dann wurde entschieden, dass auch die Daten der Mitreisenden erhoben werden müssten – nochmals 10 Minuten. Gut, wir hatten Zeit und nach der Inspektion der Zimmer entschieden wir uns für einen Raum mit Fenster zum Hinterhof, denn in den Zimmern zur Straße hinaus, verstand man aufgrund des Hupkonzert draußen sein eigenes Wort nicht mehr. Kaum lagen die Rucksäcke im Zimmer fiel der Strom aus und der Lärmpegel erreichte neue Werte, der einsetzenden Generatoren sei Dank.

Farrad-Rikschahs als Taxi-Ersatz
Farrad-Rikschahs als Taxi-Ersatz

Das anschließende Spazieren auf der Straße gelang und irgendwie fühlte ich mich in diesem Dreck, Gestank und Chaos wie zu Hause. In Gorakhpur gab es definitiv nichts zu sehen, aber das Leben auf der Straße in Indien ist sowieso schon eine Inszenierung an sich, so dass man einfach bei jedem Schritt schon genug damit zu tun hat, nicht in Kuhmist oder in die Gosse zu stapfen, so dass sich die Lust auf Sightseeing sowieso erledigt hatte. Das anschließende Abendessen zeigte dann wieder, warum die Liebe zu Indien durch den Magen geht, denn die Curries und Joghurts, die aufgetragen wurden, waren extrem lecker, obgleich die Menge unseren Hunger übersteigerte, da schließlich aufgrund fehlender Kommunikation oder gewolltem Missverständnis noch Speisen aufgetragen wurden, die wir gar nicht bestellt hatten. Irgendwann am Abend ließ der Lärm dann doch ein wenig nach und wir konnten einen einigermaßen erholten Schlaf finden.

Am nächsten Tag stand eine relativ lange Reise von ca. 350 km inklusive Grenzübertritt an. Eigentlich wollten wir von unserem Hotel aus direkt mit dem Taxi zur Grenze fahren, aber es gab gar keine Taxis in der Gegend – nur Fahrrad-Rikschas. Daher mussten wir uns zunächst zum Bahnhof radeln lassen und es entstand natürlich das nächste gewollte (?) Missverständnis. 50 und 15 hören sich im Englischen nahezu gleich an und ein Rikscha-Fahrer, der garantiert kein Englisch und höchsten Hindi spricht oder doch eher eine der rund 20 verschiedenen Landessprachen, weiß natürlich nicht um diese sprachliche Ähnlichkeit. Uns war es auch ziemlich egal, ob wir nun 80 oder nur 20 Euro-Cent bezahlen sollten, aber ein Passant mischte sich plötzlich ein und machte den Rikscha-Fahrer zur Schnecke, er dürfe höchstens 30 Rupien verlangen. Dies war mal wieder „Incredible India“ – dass sich wildfremde Menschen, in Verhandlungen über Pfennig-Beträge einmischen, damit der Tourist ja nicht übers Ohr gehauen wird. Wir wollten eh nur weg aus Gorakhpur und waren froh, dass wir mit unserem Pack nicht nicht bis zum Bahnhof laufen mussten. Am Ende steckte ich dem Fahrer dann 40 Rupien zu und alle waren wieder glücklich.

Am Bahnhof war dann schnell ein Taxi gefunden, das uns in rund zwei Stunden die 100 km zur Grenze brachte. Oder fast zur Grenze, denn die letzten hundert Meter zum Schlagbaum verstellten LKW und wuselnde Menschen die Straße komplett. Die Ausreise aus Indien, unsere erste zu Land überhaupt, gestaltete sich einfach und unkompliziert. Natürlich musste wieder ein Papier ausgefüllt werden, aber das ist in diesem Teil der Erde ja vollkommen normal und fällt eigentlich gar nicht mehr auf. Einreisen im „Schengen-Stil“ wird es außerhalb von Europa wohl auf absehbare Zeit weltweit kaum geben. Dann ging es zu Fuß auch schon rüber zu den Nepalesen, die anders als die Inder bereits so unbürokratisch waren, von Deutschen kein Visum vorab zu verlangen, sondern sich in der Lage sehen, ein Visum bei der Ankunft auszustellen. Im Büro der Einreisebehörde gab es eine „Menü-Übersicht“ an der Wand, einem McDonalds nicht unähnlich. Je nachdem wie lange man bleiben möchte, also 15, 30 oder 90 Tage, mussten unterschiedliche Beträge plus Passphoto ausgehändigt werden. Interessantestes Angebot waren die aufgelisteten Forderungen für das Überziehen des Visums: Geldbetrag pauschal, plus Betrag pro Tag plus Kopie des Visums plus Passphoto!

Unterwegs im Terai, dem Flachland Nepals
Unterwegs im Terai, dem Flachland Nepals

Kaum aus dem Büro der Grenzbeamten hinausgetreten, wurden wir schon von zahlreichen Schleppern begrüßt. Diese genießen ja allgemein unter Reisenden meist einen miesen Ruf, doch ich finde diese Buben (Frauen üben diesen Job nie aus) eigentlich immer ziemlich praktisch, auch wenn ich weiß, dass ich gegebenenfalls eine kleine Provision bei der Inanspruchnahme einer Dienstleistung mitbezahlen muss. Aber diese Leute müssen ja auch von etwas leben und wer kann mir in Sonauli an der indisch-nepalesischen Grenze eigentlich sonst im Handumdrehen einen Geldautomaten zeigen und ein „Reisebüro“, das in Windeseile einen Wagen für die Weiterfahrt organisiert? Geldautomaten sind für mich die große Erleichterung beim Reisen der letzten Jahre. Endlich keine Reiseschecks und Unmengen Bargeld durch die Gegend schleppen! Der Fahrpreis für den Wagen war auch ruck zuck ausgehandelt, denn der Benzinpreis war in Nepal höher als in Indien und Nepalesen scheinen nicht unbedingt darauf zu stehen, anfangs astronomische Unsummen für diverse Dienstleistungen abzurufen – das machte die Menschen hier gleich sehr sympathisch.

Abendstimmung in Sauraha
Abendstimmung in Sauraha

Die 250 km auf relativ guten Straßen verliefen recht unspektakulär, bis auf den wirklich bemerkenswerten Besuch einer Zementfabrik irgendwo im Terai, der nepalesischen Tiefebene. Denn jedes Mal, wenn man einen Wagen irgendwo in der Welt organisiert, macht der Fahrer immer irgendwie noch zusätzlich sein Ding. So auch dieses Mal, wo wir eine halbe Stunde an der Zementfabrik warten mussten, da unser Fahrer irgendetwas regeln musste. Das nervte zwar gewaltig, aber seit der Ankunft in Gorakhpur, „funktioniere“ ich in einer Art „Gelassen“-Modus und mich bringt dann nichts mehr so schnell aus der Fassung. Schließlich befand ich mich im Urlaub und da gehört in Nepal der Besuch einer Zementfabrik definitiv dazu…

Am Spätnachmittag erreichten wir dann Sauraha, ein Dorf am Chitwan-Nationalpark gelegen, der mich mit seinem Artenreichtum stark an Afrika erinnerte. Da wir mit Rucksäcken im gewählten Hotel zu Fuß ankamen, entgegnete man uns, es gäbe nur recht teure Zimmer. Gut das Wort „teuer“ ist dann doch Definitionssache, denn 20 US$ für ein großes gepflegtes Zimmer mit Klimaanlage und großem Bad, Terrasse und Blick auf die Reisfelder des Dorfes plus Gartenanlage, fällt bei mir zumindest nicht unter den Begriff „teuer“. Es war aber irgendwie schön zu sehen, dass ich mit meinen 40 Jahren und dem Rucksack immer noch für einen Pfennig fuchsenden Backpacker gehalten werde. Da fühlt man sich doch gleich ein paar Jahrzehnte jünger!

Panzernashorn im Chitwan-Nationalpark
Panzernashorn im Chitwan-Nationalpark

Während die Unterkunft perfekt war und ich auch, dem Wifi sei Dank, den späten Ausgleich von Mainz 05 gegen Hoffenheim mitbekam, spielte das Wetter nicht so richtig mit. Es nieselte und von der eigentlich jetzt vorherrschenden Trockenzeit war nichts zu sehen. Aber das Wetter spielt ja eh seit Jahren weltweit verrückt und Regen im Dschungel zu haben war jetzt auch nicht so schlimm. Am nächsten Tag gingen wir mit Führer auf Entdeckung im Nationalpark und es war schon beeindruckend so viele Reptilien (Krokodile), Vögel (alles mögliche) und Säugetiere (Nashörner, Affen) auf unserer Safari im Boot und zu Fuß zu entdecken. Das morgendliche Elefanten-Baden und der Besuch der Elefanten-Aufzuchtstation waren weitere Highlights unseres Ausflugs ins tropische Nepal, das mit unserem Bild dieses Himalaya-Anrainers so gar nicht zusammenpasst.